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SCHACH-SPHINX/07337: Keiner Freude wert (SB)


Berufsschachspieler leben von ihren Turniererfolgen. Fallen sie unterhalb der Preisränge, bleibt der Magen leer, aber die Miete für die Wohnung muß dennoch bezahlt werden. Manchmal helfen Sonderprämien weiter. Nun geschah es in einem Turnier in Dresden des Jahres 1926, daß Aaron Nimzowitsch und Alexander Aljechin für ihre besondere taktische Leistung in einer Partie des Wettkampfes mit einem Schönheitspreis ausgezeichnet wurden. Aber während Aljechin beide Mundwinkel freudig hochzog und wie eine Mittagssonne strahlte, stahl sich auf das Gesicht von Nimzowitsch der Schatten einer bitteren Enttäuschung. Wie war dies möglich? Nun, als Schönheitspreis gab es 5.000 Zigaretten, für Aljechins Laster ein schönes Geschenk, aber Nimzowitsch war als Gesundheitsapostel ein rigider Feind des Rauchens und verabscheute auch Alkohol. Im heutigen Rätsel der Sphinx gab es für Louis Paulsen nicht einmal einen Trostpreis, denn seine schwarze Stellung ging im Sturm einer siegreichen Kombination, die sein Kontrahent Michail Tschigorin ersonnen hatte, unter, Wanderer.



SCHACH-SPHINX/07337: Keiner Freude wert (SB)

Tschigorin - Paulsen
Berlin 1881

Auflösung des letzten Sphinx-Rätsels:
Seyferth hatte den Sieg vor Augen, aber nur für einen Moment, denn als Krahnstöver mit 1.Df2-f6!! ins Patt entkam, floh auch das Lächeln aus seinem Gesicht.


7. März 2022

veröffentlicht in der Schattenblick-Druckausgabe Nr. 172 vom 12. März 2022


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