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BUCHTIP/185: Bestandsaufnahme der empirischen Forschung in der Pädagogik (idw)


Universität Koblenz-Landau - 17.02.2011

Bestandsaufnahme der empirischen Forschung in der Pädagogik


Die Zeichen standen nach den ersten Ergebnissen von PISA zur Leistungsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler in Deutschland auf Sturm. Vieles ist seitdem geschehen: Die Bildungsforschung hat einen drastischen Auftrieb erhalten, die Empirie in der Pädagogik hat einen neuen Stellenwert gewonnen. Welches aber sind deren Resultate? Was hat Bestand? Wohin hat sich die empirische Pädagogik entwickelt?

Die Herausgeber des Werkes "Empirische Pädagogik 1990 - 2010" - allesamt Professoren der Universität Koblenz Landau, Campus Landau, haben sich zur Aufgabe gemacht, in einem ersten Band eine Bestandsaufnahme der letzten 20 Jahre durchzuführen. Insgesamt 24 Autoren gehen in Band 1 Themen an, welche sich als grundlegend für die empirisch pädagogische Forschung erwiesen haben und die zugleich methodische Implikationen angehen. Es sind dies:

Empirische Methoden, welche der pädagogischen Forschung zu ihrer Bedeutung verhelfen und ihren Ergebnissen erst die notwendige Relevanz verleihen.

Pädagogische Diagnostik: Hier wird die Frage beantwortet, worin das Pädagogische besteht, welche Beiträge für Bildungsfragen geleistet werden, welche Trends in den Methoden zu erkennen sind, aber auch welche Perspektive sich für diese Disziplin ergeben.

Vergleichende Leistungsstudien: Hier ist es das Ziel, mithilfe von Large Scale Assessements die Leistungen von Systemen und Gruppen im Bildungssektor zu beschreiben und entsprechende Schlussfolgerungen zu ziehen. Es stehen (ausgewählte) Studien und ihre Implikationen im Blickpunkt, die in den letzten zwanzig Jahren international mit deutscher Beteiligung oder ausschließlich in Deutschland oder in einem Bundesland durchgeführt wurden.

Steuerung und Verwaltung im Bildungswesen: Die internationale Diskussion um Schulautonomie hat zu neuen Konzepten der Verwaltungsorganisation sowie der politischen Steuerung geführt. Daraus resultieren grundlegende Veränderungen, die durch ein Bildungsmonitoring begleitet werden.

Medien: Medientechnisch betrachtet fand eine Revolution statt, die aber keine Abbildung in der pädagogischen Praxis der öffentlichen Bildungseinrichtungen gefunden hat. Es wird aufgezeigt, welchen Entwicklungsschub die medienpädagogische Forschung erlebt hat, aber auch warum es so schwierig ist, den hohen Ansprüchen dieser Forschung zu genügen. Außerdem werden die Potenziale der Medien unter dem Blickwinkel des Lehrens- und Lernens aufgezeigt und die Medienwelten der Kinder und Jugendlichen stehen im Focus.

Entwicklung der Erziehungswissenschaft: Sie wird beispielhaft dargestellt an der Kommission Bildungsorganisation, -planung, -recht (KBBB) und der AEPF- Arbeitsgemeinschaft empirisch pädagogische Forschung. Diese Publikation wendet sich nicht nur an Interessierte aus Bildungsforschung, -planung und -politik. Sie ist auch ein Nachschlagewerk für Bildungsinteressierte, die sich über den Stand der Forschung in den genannten Feldern informieren wollen.

Publikation:
Jäger, R.S., Nenniger, P., Petillon, H., Schwarz, B. & Wolf, B. (Hrsg.). (2010). Empirische Pädagogik 1990 - 2010 Eine Bestandsaufnahme der Forschung in der Bundesrepublik Deutschland. Bd. 1: Grundlegende empirische pädagogische Forschung. Landau: Verlag Empirische Pädagogik

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution183


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Universität Koblenz-Landau, Bernd Hegen, 17.02.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2011