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MELDUNG/590: Wieder ein britischer Kandidat für Felix Sturm (SB)



Titelverteidigung Anfang Dezember gegen Martin Murray

WBA-Superchampion Felix Sturm verteidigt seinen Titel im Mittelgewicht am 2. Dezember in der Mannheimer SAP Arena unter dem Motto "The Ring of Fire" gegen Martin Murray. Der 28 Jahre alte Brite aus St. Helens ist 1,83 m groß und in 23 Profikämpfen ungeschlagen. Er ist aktueller Commonwealth- und WBA-Intercontinental-Meister und wird in der aktuellen WBA-Rangliste auf dem dritten Platz notiert. Der Herausforderer steht bei seinem prominenten Landsmann Ricky Hatton unter Vertrag, der früher selbst ein erfolgreicher Boxer war.

Murray will der erste Weltmeister dieses jungen Boxstalls werden. Er sei sehr gespannt auf den Kampf und hochmotiviert, nach Deutschland zu reisen und Felix Sturm zu besiegen. Er habe bereits Anfang September von dieser Chance erfahren, aber Stillschweigen gewahrt, bis die Verträge unterzeichnet waren, berichtetet der Brite. Inzwischen habe er mit seinem elfwöchigen Trainingslager begonnen und werde in der Form seines Lebens antreten.

Der 32 Jahre alte Felix Sturm hat es in 39 Profikämpfen auf 36 Siege, zwei Niederlagen und ein Unentschieden gebracht. Er verfügt über Erfahrungen mit britischen Gegnern, da er zuletzt im Juni mit Matthew Macklin im Ring gestanden hat. Dabei setzte er sich gegen den 29jährigen Herausforderer nach Punkten durch und verteidigte seinen WBA-Titel zum zehnten Mal in Folge. Allerdings war sein knapper Sieg äußerst umstritten, weshalb er dem Briten eine Revanche in Aussicht stellte. Da es jedoch zu keiner Einigung über die Konditionen kam, zerschlugen sich diese Pläne. Sturm schätzt Martin Murray als schweren Gegner ein, da der Brite den Ring in seiner Profikarriere noch nie als Verlierer verlassen hat. Das werde sich in Mannheim jedoch ändern: "Ich bin und bleibe WBA-Weltmeister", unterstreicht der Titelverteidiger.

Ungeachtet der Kontroverse um das Urteil bei Sturms Kampf gegen Matthew Macklin macht sich Murray keine Sorgen über den Heimvorteil des Weltmeisters. Er habe sich dessen letzte Titelverteidigung angesehen und schätze sie als Unentschieden ein. Bei einem derart knappen Ausgang falle die Wertung üblicherweise zugunsten des zu Hause kämpfenden Champions aus. Im übrigen halte er die WBA für eine hervorragende Organisation, da sie in der Vergangenheit sehr gut zu ihm gewesen sei. Hinsichtlich des Urteils der Punktrichter habe er keine Bedenken.

Da Sturm ihn als Gegner für eine freiwillige Titelverteidigung ausgesucht hat, zieht es der Brite offensichtlich vor, moderate Töne anzuschlagen. Daß der Weltmeister von der Unterstützung des Publikums profitieren wird, ist ein Umstand, mit dem Murray als Herausforderer leben muß. Den Verband über den Klee zu loben, wäre sicher nicht notwendig gewesen, doch weiß der Brite natürlich um die mitunter undurchsichtige Politik der WBA mit ihren diversen Titelträgern und will sich nicht mit dem Mund um die Chance bringen, im Ring für eine faustdicke Überraschung zu sorgen. Wenngleich er zweifellos als Außenseiter antritt, birgt der Boxsport bekanntlich die Option eines Treffers, der alles entscheiden kann. Zudem belegt das äußerst knappe Scheitern Matthew Macklins, daß man Sturm auch in einem Gang über die volle Distanz durchaus in Schwierigkeiten bringen kann.

Der Kampf in der SAP Arena wird im Rahmen der Sendung "ran Boxen" live von Sat.1 übertragen. Dessen Sportchef Sven Froberg berichtete, daß Felix Sturm bereits in der Vorbereitung stehe und sich auf die Titelverteidigung freue. Er wolle allen beweisen, daß er weltweit die Nummer eins im Mittelgewicht ist. Alle Boxfans könnten sich auf einen hochemotionalen Kampf freuen.

21. September 2011