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MELDUNG/753: Kopenhagener Duell zwischen Kessler und Green bestätigt (SB)




Kampf um den vakanten WBC-Silbergürtel im Halbschwergewicht

Nachdem der Kampf im Supermittelgewicht zwischen Mikkel Kessler und WBO-Weltmeister Robert Stieglitz von seiten des Dänen mehrfach verschoben und schließlich abgesagt worden war, gab Promoter Sauerland Kesslers Aufstieg ins Halbschwergewicht bekannt. In diesem Limit treffen Bernard Hopkins und Chad Dawson am 28. April aufeinander, so daß man im Lager des Dänen plant, Ende des Jahres gegen den Sieger um den Titel zu kämpfen.

Unterdessen hat Promoter Lou DiBella bestätigt, daß Allan Green am 19. Mai im Kopenhagener Parken-Stadion gegen Mikkel Kessler um den vakanten Silbergürtel des WBC im Halbschwergewicht kämpfen wird. Wer diese Trophäe besitzt, gilt als offizieller Herausforderer des amtierenden Weltmeisters. Während der Däne 44 Kämpfe gewonnen und zwei verloren hat, stehen bei seinem US-amerikanischen Gegner 31 Siege drei Niederlagen gegenüber. Kessler und Green sollten sich ursprünglich bereits im Super-Six-Turnier miteinander messen, doch kam es nicht zu diesem Duell. DiBella gibt sich zuversichtlich, daß sein Boxer im Halbschwergewicht gute Aussichten hat, sich in Kopenhagen durchzusetzen. Im Supermittelgewicht sei Green gewissermaßen tot gewesen, im höheren Limit hingegen besser aufgehoben.

Wie Promoter Kalle Sauerland dazu anmerkte, verfolge man den Plan, daß Mikkel Kessler durch den Titel in einer weiteren Gewichtsklasse Geschichte schreibt und mit anderen Größen des Boxsports gleichzieht. Zwar sei es keine einfache Aufgabe, sich einem größeren und schwereren Gegner zu stellen, doch habe der Däne noch nie eine problematische Aufgabe gescheut. Zunächst gelte es, Allan Green zu besiegen. Danach könne man dann über Hopkins oder Dawson reden.

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Zab Judah straft seine Kritiker Lügen

Mit dem Rücken an der Wand hat Jab Judah seine Kritiker Lügen gestraft und sich eindrucksvoll in Szene gesetzt. Nachdem er im Juli 2011 im Kampf gegen den Briten Amir Khan eine K.o.-Niederlage bezogen hatte, wurde er von zahlreichen Experten und Sportjournalisten abgeschrieben. Der Ausscheidungskampf der IBF im Halbweltergewicht, in dem der 34jährige nun in Brooklyn auf den zehn Jahre jüngeren Vernon Paris traf, der in 26 Profikämpfen ungeschlagen war, wurde weithin als Judahs letzte Chance erachtet, die Talfahrt zu beenden. Wenngleich er mit einer Bilanz von 41 gewonnenen, doch bereits sieben verlorenen Kämpfen über die weitaus größere Erfahrung verfügte, bekam er es mit einem aufstrebenden Gegner zu tun, der körperliche Vorteile wie auch die ungebrochene Siegesserie auf seiner Seite hatte.

Obgleich zehn Jahre älter, wirkte Judah von Beginn an wesentlich agiler und beweglicher als sein Gegner, dem eine forcierte Gewichtsabnahme konditionell zuzusetzen schien. Paris hatte den linken Haken und flüssigen Kombinationen Zab Judahs wenig entgegenzusetzen und verschanzte sich hinter einer Doppeldeckung, worauf sein Kontrahent von Runde zu Runde stärker aufkam und fast nach Belieben traf. Nach einem gefährlichen Uppercut in der fünften Runde schien Paris' Gegenwehr zu erlahmen, während in seiner Ecke Ratlosigkeit um sich griff. Zwar versuchte er im achten Durchgang, das Ruder mit aller Macht herumzuwerfen, doch schien er damit sein Pulver endgültig verschossen zu haben. Das vorzeitige Ende folgte in der neunten Runde, als Judah den Kontrahenten mit schnellen Schlägen eindeckte und derart in den Seilen festnagelte, daß der Ringrichter auf Abbruch entschied.

Sein Team habe sich eine ausgefeilte Strategie zurechtgelegt, berichtete Judah im anschließenden Interview. Er habe sich vorgenommen, nicht einfach wild draufloszuschlagen, sondern den Kampf zu diktieren. Vernon Paris habe versucht, den Schlägen ausweichen, um dann seine Schwinger ins Ziel zu bringen, doch sei ihm das nicht gelungen. Als neuer Pflichtherausforderer der IBF ist Zab Judah der nächste Gegner des Siegers der Begegnung zwischen Amir Khan und Lamont Peterson. Sollte sich der Brite durchsetzen, was angesichts seiner klaren Benachteiligung beim Titelverlust an Peterson recht wahrscheinlich ist, bekäme Judah die Gelegenheit, sich für die Niederlage gegen Khan zu revanchieren.

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Jan Zaveck nun Intercontinental-Champion der WBO

Der frühere WBO-Weltmeister im Weltergewicht aus dem Magdeburger Boxstall SES, Jan Zaveck, hat sich den vakanten Intercontinentaltitel des Verbands gesichert. Vor heimischer Kulisse in Maribor gab der 36jährige Slowene gegen den Afrika-Champion der WBO, Bethuel Uushona, eine überzeugende Vorstellung und gewann über zwölf Runden einstimmig nach Punkten (117:109, 117:109, 118:110). Damit verbesserte Zaveck seine Bilanz auf 32 Siege und zwei Niederlagen, während Uushona nunmehr 25 gewonnene und zwei verlorene Auftritte sowie ein Unentschieden vorzuweisen hat.

Jan Zaveck begann offensiv und brachte frühzeitig Treffer ins Ziel, doch boxte auch der 30 Jahre alte Afrikameister beherzt mit und setzte sich mit seiner unkonventionellen Kampfesweise einige Male in Szene. Als der Slowene in der vierten Runde einen schweren Treffer landen konnte, ließ sich sein Gegner nicht einschüchtern, sondern schlug seinerseits zurück. Da sich Uushona häufig tief abduckte, bekam er in der siebten und zehnten Runde jeweils einen Punkt abgezogen. Im elften Durchgang erzielte Zaveck einen Niederschlag, doch gelang es ihm nicht, seinen Gegner vorzeitig zu besiegen.

28. März 2012