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MELDUNG/832: Cheftrainer Michael Timm verläßt Universum (SB)




50jähriger wechselt zum Olympiastützpunkt in Schwerin

Cheftrainer Michael Timm verläßt nach 15jähriger Tätigkeit die Universum Box-Promotion am 1. August 2012 und wechselt zum Deutschen Boxsportverband (DBV) am Olympiastützpunkt in Schwerin. Dort bekommt er bis Jahresende einen Honorarvertrag, ab 2013 wird er fest angestellt sein. Der 50jährige hat in seiner Zeit beim Hamburger Boxstall Jürgen Brähmer, Ina Menzer, Ruslan Tschagajew und Felix Sturm zur Weltmeisterschaft geführt. Zuletzt betreute er WBA-Champion Karoly Balzsay, die früheren Titelträger Menzer, Brähmer und Tschagajew sowie Olympiasieger Rachim Tschachkijew, Marcel Meyerdiercks und Vitali Tajbert.

Wie der frühere Landestrainer von Mecklenburg-Vorpommern im Amateurbereich noch einmal hervorhob, hänge er an Universum und seinen Boxern. Es sei indessen Zeit für eine Veränderung geworden, und die Aufgabe in seiner Heimatstadt Schwerin reize ihn sehr. Ein derartiges Angebot wäre auch in den Glanzzeiten von Universum attraktiv gewesen. In seinem Alter sei ein Arbeitsplatz mit Festanstellung direkt vor der Haustür natürlich sehr verlockend, führt Timm vor allem private Gründe für seine Entscheidung an. Das Pendeln zwischen Schwerin und Hamburg sei doch inzwischen sehr anstrengend geworden. Davon abgesehen habe er nie einen Hehl daraus gemacht, daß die Rückkehr zu den Amateuren eine interessante Option für ihn sei. Auch wenn sich die Wege nun trennten, werde er nie vergessen, was er an Universum hatte.

Universum-Chef Waldemar Kluch, der den Cheftrainer gerne noch länger gehalten hätte, teilte mit, daß man die Entscheidung akzeptiere und einer vorzeitigen Auflösung des Vertrages zugestimmt habe. Man lasse Michael Timm, der in Hamburg großartige Arbeit geleistet habe, in seine Heimat ziehen. Sein Wechsel zu den Amateuren bringe den Boxsport insgesamt sicher weiter nach vorn. Man wünsche ihm von Herzen alles Gute. Für eine Übergangszeit wird Artur Grigorian Timms Aufgaben übernehmen. Nach Angaben Kluchs ist Universum mit drei Kandidaten für den Posten des Cheftrainers im Gespräch und will in Kürze einen Nachfolger präsentieren.

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Cecilia Braekhus trifft auf Anne Sophie Mathis

Am 22. September geht im dänischen Frederikshavn einer der bedeutendsten Kämpfe über die Bühne, den das Frauenboxen gegenwärtig zu bieten hat. Die beim Berliner Promoter Sauerland Event unter Vertrag stehende Weltmeisterin der Verbände WBA, WBC und WBO im Weltergewicht, Cecilia Braekhus, trifft dabei auf die Französin Anne Sophie Mathis, die neben der Norwegerin und Holly Holm aus den USA zu den drei besten Boxerinnen dieser Gewichtsklasse gehört. Dieses attraktive Duell sollte ursprünglich bereits im Frühjahr ausgetragen werden, doch verhinderte damals eine Mandelentzündung den Auftritt der Titelverteidigerin. Während Cecilia Braekhus in 20 Profikämpfen ungeschlagen ist, stehen für ihre Gegnerin 26 Siege und zwei Niederlagen zu Buche.

Die Norwegerin hatte sich im Juni gegen Jessica Balogun aus Deutschland einstimmig nach Punkten durchgesetzt. Sophie Mathis war unterdessen in die USA gereist, um Holly Holm eine Revanche zu gewähren, die sie bei ihrer ersten Begegnung durch Knockout besiegt hatte. Diesmal war die US-Amerikanerin jedoch auf der Hut, spielte ihre technischen Vorteile aus und setzte sich in der Punktwertung überzeugend durch. Nach dieser Niederlage ist die 35 Jahre alte Französin um so fester entschlossen, sich die drei Gürtel zu sichern und an die Spitze des Weltergewichts zu setzen.

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Tomasz Adamek Anfang September gegen James Toney

Tomasz Adamek, der zuletzt seinen US-amerikanischen Rivalen Eddie Chambers nicht ganz ohne die Mitwirkung ihm geneigter Punktrichter knapp besiegt hat, plant seinen nächsten Auftritt bereits für den 8. September. Erneut tritt der in den USA lebende polnische Schwergewichtler im Prudential Center von Newark (New Jersey) an, wo ihm die Unterstützung des Publikums sicher ist. Im Unterschied zu seinem letzten Kampf ist Adamek, für den 46 Siege und zwei Niederlagen zu Buche stehen, diesmal klarer Favorit. Der 35jährige bekommt es mit dem acht Jahre älteren James Toney zu tun, der bereits 84 Ringauftritte absolviert hat.

Der US-Amerikaner war nach einer klaren Niederlage gegen den Russen Denis Lebedew im Cruisergewicht wieder ins Schwergewicht zurückgekehrt, wo er Bobby Gunn in der fünften Runde besiegte. Gegen den relativ leichten und beweglichen Adamek dürfte ihm dieses Kunststück kaum gelingen. Schnelligkeit und Konditionsstärke sprechen eindeutig für den Polen, der auf dem Weg zu einem erneuten Kampf um die Weltmeisterschaft gegen einen der Klitschkos diesmal ein geringeres Risiko als zuletzt im Duell mit Eddie Chambers eingeht.

5. Juli 2012