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MELDUNG/1221: Dank Freddie Roach ist Miguel Cotto wieder im Geschäft (SB)




Ex-Weltmeister knüpft an frühere Glanzzeiten an

Im ersten Kampf unter seinem neuen Trainer Freddie Roach erinnerte Miguel Cotto an frühere Glanzzeiten, in denen er Weltmeister in drei Gewichtsklassen war. Nach zwei Niederlagen in Folge boxte der Puertoricaner diesmal deutlich angriffslustiger und setzte seinem Gegner Delvin Rodriguez von Beginn an mit Körpertreffern zu. In der zweiten Runde mußte der US-Amerikaner auch Schläge zum Kopf einstecken, wobei er nach einem linken Haken Cottos vom Gong gerettet wurde. Kaum war der nächste Durchgang eingeläutet, als sich der Puertoricaner auch schon auf seinen Gegner stürzte, der nach einem erneuten linken Haken zu Boden ging. Der Ringrichter schritt sofort ein und brach den Kampf ab, was wohl die angemessene Entscheidung gewesen sein dürfte, da sich Rodriguez kaum von dem Niederschlag erholt hätte.

Im Interview mit dem Sender HBO führte Cotto seinen Erfolg auf ein intensives Trainingslager zurück. Er fühle sich gut und in der Lage, an alte Zeiten anzuknüpfen. Nun sei er gespannt, was als nächstes passieren wird. Sichtlich zufrieden lobte Freddie Roach die großartige Vorstellung seines Boxers, der den Gegner mit Körperschlägen zermürbt und dann mit Kopftreffern ausgeschaltet habe. Er freue sich für Miguel Cotto und zweifle nicht daran, daß man gemeinsam noch eine Menge spektakulärer Kämpfe bestreiten werde.

Miguel Cotto, der einst im Halbwelter- und Weltergewicht Furore gemacht hatte, setzte damit auch im Halbmittelgewicht wieder Akzente und polierte seine Bilanz auf 38 Siege und vier Niederlagen auf. Er verlieh seiner ins Stocken geratenen Karriere neuen Schwung und käme für Kämpfe gegen den Mexikaner Saul Alvarez oder den Argentinier Sergio Martinez in Frage. Selbst eine lukrative Revanche gegen Floyd Mayweather jun. ist nach dem jüngsten Auftritt des Puertoricaners nicht ausgeschlossen.[1]

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Weitere Ergebnisse aus der Moskauer Olympiahalle

Im Vorprogramm der erfolgreichen Titelverteidigung Wladimir Klitschkos gegen Alexander Powetkin in Moskau schickte Sauerland Event eine Reihe weiterer namhafter Akteure in den Ring. In einem Kampf des Cruisergewichts wurde Europameister Mateusz Masternak von dem Russen Grigori Drodsd entthront, der ihm im 31. Profikampf die erste Niederlage beibrachte und seine eigene Bilanz auf 37 Siege und einen verlorenen Auftritt verbesserte. Der Pole mußte bereits in der zweiten Runde etliche schwere Treffer verkraften, die eine tiefe Rißwunde über seinem linken Auge hervorriefen. Wenngleich Drodsd daraufhin eine frühe Entscheidung suchte, fand Masternak in der dritten Runde wieder in den Kampf zurück und brachte mehrfach seine Rechte ins Ziel.

In den hart umkämpften mittleren Runden ging der Russe aktiver als sein Gegner zu Werke, wenngleich der Titelverteidiger mit rechten Geraden für Gefahr sorgte, ohne freilich Wirkung zu erzielen. Im siebten Durchgang geriet Masternak in Bedrängnis und wirkte zweimal angeschlagen, doch warf er die Flinte nicht ins Korn. In den folgenden beiden Runden hielt er wieder gut mit, worauf der Russe den Druck erhöhte und den zehnten Durchgang dominierte. Kaum war die elfte Runde eingeläutet, als sich der Pole einem Schlaghagel ausgesetzt sah, dem er nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Daraufhin ging der Ringrichter dazwischen und beendete den Kampf.

Auch der ehemalige WBA-Weltmeister Ruslan Tschagajew war in der russischen Hauptstadt mit von der Partie. Er setzte sich im Schwergewicht einstimmig nach Punkten gegen den Serben Jovo Pudar durch. Der 34jährige Usbeke brachte mit 113 kg das höchste Gewicht seiner Laufbahn auf die Waage, was ihn in der Schlußphase daran gehindert haben dürfte, den Gegner vorzeitig zu besiegen. In der dritten Runde ging der Serbe nach einer linken Geraden erstmals zu Boden, doch setzte Tschagajew nicht entschieden nach.

Später fand der deutlich größere Pudar wieder in den Kampf und boxte geschickt aus der Distanz, bis Tschagajew in der achten Runde mit einem rechten Haken den zweiten Niederschlag erzielte. Der Serbe kam jedoch rasch wieder auf die Beine und wirkte nicht sonderlich angeschlagen. Nachdem er seinen Gegner im neunten Durchgang noch einmal in Schwierigkeiten gebracht hatte, baute Tschagajew langsam konditionell ab, so daß Pudar am Ende munter mitmischen konnte. Die Zettel der Punktrichter summierten sich aufgrund der beiden Niederschläge jedoch zu einem recht klaren Vorsprung Tschagajews, der dank dieses Erfolgs in Reichweite eines Ausscheidungskampfs der WBA kommen könnte.

Bei seinem ersten Auftritt nach der Niederlage gegen WBC-Weltmeister Krzysztof Wlodarczyk aus Polen meldete sich der russische Cruisergewichtler Rachim Tschachkijew erfolgreich zurück. Zwar rannte er neun Runden lang vergeblich gegen den Rumänen Giulian Ilie an, der sich hinter einer massiven Deckung verschanzte. In der zehnten und letzten Runde brachte der Russe endlich einen Volltreffer mit der Rechten ins Ziel, von der sich sein Gegner nicht mehr erholte. Während für Tschachkijew nun 17 Siege und eine Niederlage zu Buche stehen, hat Ilie 20 gewonnene, sieben verlorene sowie zwei unentschieden beendete Auftritte vorzuweisen.[2]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/cotto-gewinnt-ersten-kampf-unter-roach-gegen-rodriguez-durch-tko-29333

[2] http://www.boxen.de/news/vorprogramm-klitschko-vs-povektin-masternak-verliert-em-titel-an-drozd-chagaev-besiegt-pudar-29326

7. Oktober 2013