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MELDUNG/1288: Kampf zwischen Miguel Cotto und Sergio Martinez nimmt Kontur an (SB)




Beide Teams grundsätzlich zu diesem Duell bereit

Wenngleich sich der in Stuttgart lebende Kasache Gennadi Golowkin im ausklingenden Jahr als der überragende Mittelgewichtler profiliert hat, wird Sergio Martinez nach wie vor die Führungsposition in dieser Gewichtsklasse zuerkannt. Der Argentinier mußte aufgrund mehrerer Verletzungen eine lange Pause einlegen und wird wohl erst im Frühsommer 2014 in den Ring zurückkehren. Welch attraktiver Gegner Martinez ist, unterstreicht auch die Entscheidung Miguel Cottos, sich für einen Kampf mit dem WBC-Weltmeister zu entscheiden. Der Puertoricaner hat dafür ein Angebot in Höhe von zehn Millionen Dollar für ein Duell mit dem Mexikaner Saul Alvarez ausgeschlagen.

Er habe sich für Martinez entschieden, da der Titel sein wichtigstes Ziel sei, erklärte Cotto, für den 38 gewonnene und vier verlorene Kämpfe zu Buche stehen. Man warte nur noch auf eine Rückmeldung des argentinischen Teams, und wenn alles gut laufe, werde man am 7. Juni aufeinandertreffen. Er würde am liebsten im New Yorker Madison Square Garden kämpfen, wo seine historischen Wurzeln lägen. Ein Kampf gegen Alvarez käme hingegen zu früh für den Mexikaner, der erst 23 Jahre alt sei und noch lange im Geschäft bleiben werde.

Cotto, dessen Karriere im Halbweltergewicht begann, glaubt nicht, daß er gegen Martinez physisch allzu sehr im Nachteil wäre. Gemessen am Körperbau sei der Argentinier nie ein wirklicher Mittelgewichtler gewesen, meint der Puertoricaner. Er habe beim Wiegen immer nur knapp über 71 kg auf die Waage gebracht und schöpfe das Limit nur selten aus.

Laut Beschluß des WBC müßte Martinez eigentlich zuerst seine Pflichtverteidigung gegen den Mexikaner Marco Antonio Rubio absolvieren, was den Kampf gegen Cotto verzögern könnte. Dieser macht sich jedoch keine Sorgen und ist zuversichtlich, daß Sampson Lewkowicz, der Manager des Argentiniers, und dessen Promoter Lou DiBella dieses Problem lösen werden. [1]

Auch Sergio Martinez ist offenbar froh, daß mit Miguel Cotto sein nächster Gegner gefunden wurde. Er sei entschlossen, am 7. Juni gegen den Puertoricaner anzutreten, so der WBC-Champion, dessen Bilanz 51 Siege, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden umfaßt. Er sei sehr interessiert an diesem Duell und warte darauf, daß die Verhandlungen abgeschlossen werden. Allerdings sei er der Weltmeister und Cotto der Herausforderer. Er würde liebend gerne gegen ihn kämpfen, möchte aber mit Würde behandelt werden.

Offenbar spielt Martinez mit dieser Aussage nicht zuletzt auf die finanziellen Konditionen an. Angeblich bekommt Cotto für einen Kampf gegen den Argentinier noch mehr als jene zehn Millionen Dollar, die ihm die Golden Boy Promotions für ein Duell mit Saul Alvarez angeboten hatten. Martinez möchte als Titelverteidiger natürlich nicht schlechter abschneiden als der Herausforderer.

Promoter Bob Arum, der die Veranstaltung organisieren soll, spricht von großartigen Nachrichten. Er rechne dabei mit einem der besten Kämpfe des Jahres 2014. Miguel wolle den Kampf, Sergio ebenso, konstatiert Promoter Lou DiBella. Auch Top Rank sei dazu bereit. Da er eine gute Beziehung zu Gaby Sarmiento, dem Trainer des Argentiniers, und immer reibungslose Verhandlungen mit Todd DuBoef, dem Präsidenten von Top Rank, geführt habe, sehe er kein Hindernis, das eine zufriedenstellende Lösung für alle Beteiligten verhindern könnte. [2]

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Bute will Pascal mit hoher Schlagfrequenz niederkämpfen

Der in Kanada lebende Rumäne Lucian Bute war früher IBF-Weltmeister im Supermittelgewicht, bis er seinen Titel bei einer desaströsen Niederlage an den Briten Carl Froch verlor. Danach hat er erst einen Kampf bestritten, dabei keine überzeugende Figur gemacht und nun schon seit über einem Jahr nicht mehr im Ring gestanden. Dennoch sieht er dem Duell mit Jean Pascal am 18. Januar, das schon vorab zu den Höhepunkten des kommenden Boxjahres in Kanada gezählt wird, zuversichtlich entgegen.

Die Kontrahenten unterscheiden sich kaum in ihrer Bilanz, da Bute 31 Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, während für Pascal 28 Siege, zwei Niederlagen sowie ein Unentschieden notiert sind. Lucian Bute setzt darauf, daß seine hohe Schlagfrequenz gegen Pascal, der nicht gerade für eine engagierte Kampfesweise bekannt ist, den Ausschlag geben wird. Sofern es ihm gelinge, fokussiert und entspannt in dieses Duell zu gehen, sei mit einem einseitigen Kampf zu rechnen. Er wolle seine Bewegungen kontrollieren, flüssig boxen und häufig schlagen. Jean Pascal boxe erfahrungsgemäß höchstens eineinhalb oder zwei Minuten pro Runde und könne schlichtweg nicht mithalten, wenn er mit einer hohen Rate angegriffen werde, lautet Butes Schlachtplan. [3]


Fußnoten:

[1] http://www.boxen.de/news/miguel-cotto-ich-will-sergio-martinez-am-7-juni-im-madison-square-garden-30715

[2] http://www.boxen.de/news/sergio-martinez-ich-kaempfe-am-7-juni-gegen-cotto-kein-problem-30728

[3] http://www.boxen.de/news/lucian-bute-pascal-wird-nicht-mit-mir-mithalten-koennen-30746

27. Dezember 2013