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MELDUNG/1325: Planungssicherheit für Klitschko und Brähmer (SB)




Pressekonferenz mit dem mutigen Australier Alex Leapai

Wladimir Klitschko verteidigt seine vier Titel im Schwergewicht am 26. April in Oberhausen gegen Alex Leapai. Während der 34jährige Australier als Pflichtherausforderer der WBO in den Ring steigt, trägt der vier Jahre ältere Ukrainer außerdem die Gürtel der Verbände WBA und IBF sowie der kleineren IBO zu Markte. Klitschko hat 61 Auftritte gewonnen und drei verloren, für seinen Gegner stehen 30 Siege, vier Niederlagen sowie drei Unentschieden zu Buche.

Der 1,83 m große Leapai wurde in Samoa geboren, doch lebt und trainiert er im australischen Logan City. Nachdem er 2004 seine Profilaufbahn begonnen hatte, mußte er gleich zu Beginn seiner Karriere mehrere Niederlagen hinnehmen. Er machte im vergangenen Jahr von sich reden, als er sich Ende November überraschend gegen Denis Boitsow durchsetzte. Da der bei Sauerland Event unter Vertrag stehende Russe bis dahin unbesiegt war und die Rangliste der WBO anführte, war der dominante Auftritt des Australiers, der am Ende einstimmig nach Punkten gewann, um so bemerkenswerter.

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz gab sich der Herausforderer selbstbewußt und erklärte, alle Welt rede nur über Klitschkos 61 Siege und wie großartig er doch sei. Er selbst habe hingegen nur die drei Niederlagen des Ukrainers gegen Kontrahenten im Sinn, die nicht annähernd so wirkungsvoll schlagen konnten wie er. Daher werde er Wladimir besiegen und dabei nicht einmal den härtesten Kampf seiner Karriere bestreiten müssen.

Klitschko zeigte sich beeindruckt von Alex Leapais Sieg über Boitsow und attestierte ihm Robustheit, Schlaghärte und viel Herz. Zugleich habe sich herausgestellt, daß der Australier einstecken könne und sich in der Rolle des Underdogs sehr wohl fühle. Er freue sich auf diese spannende Herausforderung und werde sich sehr konzentriert auf die Titelverteidigung vorbereiten. [1]

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Jürgen Brähmer fürchtet den langen Enzo Maccarinelli nicht

Am 5. April verteidigt Jürgen Brähmer in der Rostocker Stadthalle den Titel der WBA im Halbschwergewicht gegen den Waliser Enzo Maccarinelli. Der 35jährige Champion aus dem Sauerland-Boxstall, der bereits von 2009 bis 2011 WBO-Weltmeister in dieser Gewichtsklasse war, hatte sich den vakanten Gürtel im Dezember durch einen Punktsieg über den US-Amerikaner Marcus Oliveira in Neubrandenburg gesichert und dabei seine Bilanz auf 42 Siege und zwei Niederlagen verbessert.

Der zwei Jahre jüngere Herausforderer aus Swansea war früher WBO-Champion im Cruisergewicht und mußte diesen Titel in einem Kampf zweier Weltmeister dem Engländer David Haye überlassen. Maccarinelli, für den 38 Siege und sechs Niederlagen notiert werden, stand in der Vergangenheit mehrmals vor dem Ende seiner Karriere. Er konnte jedoch in jüngerer Zeit wieder Tritt fassen und will nun seine vermutlich letzte Titelchance nutzen.

Er werde den Gürtel nach Wales holen, verkündete der 1,93 m große Maccarinelli auf einer Pressekonferenz in Rostock, als er auf den zwölf Zentimeter kleineren Brähmer hinunterschaute. Größe spiele nicht unbedingt eine Rolle, erwiderte der Weltmeister. Der Titel bleibe in Deutschland. Am Heimvorteil des Schweriners stören sich die Briten angeblich nicht. Wie Maccarinellis Manager Francis Warren erklärte, werde Enzo so viele Fans mitbringen, daß sich die Verhältnisse umkehrten und man den Kampf am besten ins örtliche Fußballstadion verlegen sollte. Auch Promoter Kalle Sauerland rechnet damit, daß die britischen Schlachtenbummler in Scharen anreisen werden. Er sei jedoch davon überzeugt, daß Jürgen Brähmer nach einem hochklassigen Kampf den Ring als Sieger verlassen könne. [2]

Das Halbschwergewicht zeichnet sich derzeit durch eine bemerkenswerte Qualität aus. Bernard Hopkins aus den USA, mit 48 Jahren ältester Weltmeister in der Geschichte des modernen Boxsports, trägt den Gürtel der IBF. Wenngleich der Kasache Beibut Schumenow bislang nicht mehr als vierzehn Kämpfe gewonnen und einen verloren hat, wird er von der WBA als Superchampion geführt. Der Kanadier Adonis Stevenson (WBC) und der Russe Sergei Kovalew (WBO) haben sich ihre Titel zwar erst im vergangenen Jahr gesichert, werden aber stärker als Schumenow eingeschätzt. Jürgen Brähmer steht es als regulärem Weltmeister der WBA zu, den Kasachen herauszufordern und damit jenen Kampf nachzuholen, den er 2011 aufgrund einer akuten Erkrankung kurzfristig absagen mußte. Sollte sich der Schweriner gegen Enzo Maccarinelli durchsetzen, könnte er voraussichtlich noch in diesem Jahr um die absolute Vorherrschaft beim Verband WBA kämpfen.


Fußnoten:

[1] http://www.spiegel.de/sport/sonst/26-april-leapai-fordert-wladimir-klitschko-zum-wm-fight-heraus-a-950773.html

[2] http://www.boxen.com/news-archiv/newsdetails/article/braehmer-trifft-auf-maccarinelli/23.html

6. Februar 2014