Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

INITIATIVE/295: Positive Bilanz der Reinigung von verölten Seevögeln (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 4. März 2008

Erfolgreiche Auswilderung

Deutscher Tierschutzbund zieht positive Bilanz der Reinigung von verölten Seevögeln


Nach ungeklärter Ursache wurden Anfang Februar an den Nordsee-Inseln Amrum, Föhr, vor der Insel Sylt und an anderen Küstenabschnitten verölte Seevögel gesichtet. Seitdem kämpften Tierschützer in der Seevogelrettungsstation des Deutschen Tierschutzbundes in Weidefeld um das Überleben von rund 70 durch Öl geschädigten Tieren, überwiegend Trauerenten. Nach der tierärztlichen Notversorgung, anschließenden Reinigung und weiterer Rehabilitationsmaßnahmen konnten an der Westküste Schleswig-Holsteins 36 Tiere ausgewildert werden, Ihr Gefieder war wieder wasserabweisend und ihre Kondition aus medizinischer Sicht gut. "Im Vergleich zu den in der Vergangenheit gewonnenen Erfahrungen im Umgang mit dieser hoch sensiblen Entenart, ist dies eine sehr erfolgreiche Aktion. Dank der Unterstützung von Sea Alarm waren auch international erfahrene Experten vor Ort, um bei der Rehabilitation der Trauerenten zu helfen. Ohne den unermüdlichen Einsatz aller Mitwirkenden wären die Vögel elendig zugrunde gegangen.", bilanziert der Präsident des Deutschen Tierschutzbundes, Wolfgang Apel. Gleichzeitig fordert er die Politik auf, endlich präventiv gegen Verschmutzungen der Gewässer und die damit einhergehenden Folgen für Tiere tätig zu werden.

"Auch wenn wir den aufgenommenen Tieren helfen konnten, darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass durch die aktuelle Verschmutzung tausende Vögel auf offener See qualvoll sterben mussten", so Apel. Für die Seevogelrettungseinrichtung in Weidefeld mit der ihr angeschlossenen Notaufnahmestation auf Sylt steht bei solchen Öl-Notfällen die Betreuung, Versorgung und Rehabilitation von geschwächten Seevögeln im Mittelpunkt. Bereits seit Mitte der Achtziger Jahre befasst sich der Deutsche Tierschutzbund intensiv mit dieser "Seevogelproblematik". Dabei ist es wichtig, dass die Tiere fachlich optimal und schnell behandelt werden.

Europas größte Tier- und Naturschutzorganisation fordert die politisch Verantwortlichen der Küstenländer auf, endlich durchgreifend zu handeln. Dazu gehören schärfere Kontrollen der Tanker sowie ein Verbot der Seefahrtrouten, die durch ökologisch sensible Bereiche führen. "Die Politik darf nicht auf die nächste Ölkatastrophe warten, es gilt präventiv tätig zu werden. Dazu gehört auch, nationale und internationale Regelungen endlich so zu gestalten, dass die Verantwortlichen mit voller Härte zur Rechenschaft gezogen werden können", fordert Apel.

Um die wichtige Tierschutzarbeit vor Ort dauerhaft leisten zu können, bittet der Deutsche Tierschutzbund unter dem Stichwort "Weidefeld" um Spenden auf das Konto 40 444 der Sparkasse KölnBonn (BLZ 37050198).


*


Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 4. März 2008
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2008