Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

INITIATIVE/320: Brotreste machen Enten krank (Stadt Münster)


Stadt Münster - Pressemitteilung von Freitag, 12. Juni 2009

Brotreste machen Enten krank

Anlagenordnung verbietet das Füttern


Münster (SMS) "Komm, wir gehen die Enten füttern", verspricht die Oma dem Enkelkind und weiß gar nicht, was sie den Enten damit antut. So schön es auch sein mag, wenn die Tiere beim Füttern mit trockenen Brotresten ganz nah rankommen - die Enten verenden oft qualvoll, und dem Ökosystem der Teiche setzt die "Überfütterung" ebenfalls zu. In Gievenbeck haben die städtische Umweltberatung und die Kindertageseinrichtungen vor Ort eine Initiative zum Schutz der Enten und der Teiche gestartet.

Enten leben normalerweise von Schnecken, Würmern und zarten Wasserpflanzen. Wenn sie aber hauptsächlich Brot fressen, so ist das, als ob Kinder sich nur von Süßigkeiten ernähren würden, lernen zurzeit die Gievenbecker Kitakinder. Anna-Irene Demtröder, Leiterin der Kita Legdenweg, und Kate Stelljes, engagierte Mutter, haben die Botschaft auf den Weg gebracht.

Dorothee Wißen, die Leiterin der städtischen Umweltberatung, hat den Ball dankbar aufgenommen. "Es ist sehr schwierig, die Menschen zum Verzicht auf das Füttern zu bewegen weiß sie aus Erfahrung. "Aber nicht nur die Tiere leiden. Im Sommer stehen viele Teiche vor dem so genannten 'Umkippen' und stinken buchstäblich zum Himmel, weil die Brotreste und das verdaute Brot allen Sauerstoff verbrauchen. Der Sauerstoff fehlt dann den Fischen und anderen Lebewesen. Die städtische Anlagenordnung verbietet daher das Füttern."

Zu alledem lockt das Überangebot an Futter oft mehr Enten, Schwäne und Blässhühner an, als das Gewässer vertragen kann. Die Vögel sind wegen der einseitigen Ernährung und des Konkurrenz-Stress anfällig für Krankheiten wie Botulismus, eine bakterielle Vergiftung. Häufig müssen die Gewässerexperten des städtischen Amtes für Grünflächen und Umweltschutz tote Enten aus dem Aasee und anderen Teichen fischen.

In Gievenbeck ist dies zukünftig vielleicht kein Thema mehr. "Wir begrüßen die Initiative der Kitas sehr", freut sich Dorothee Wißen. "So etwas würden wir uns für andere Teiche im Stadtgebiet auch wünschen."


*


Quelle:
Pressemitteilung von Freitag, 12. Juni 2009
Stadt Münster
Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
Telefon: 0251 / 492 1300 - 02, Fax 0251 / 492 7712
Internet: http://www.muenster.de/stadt/medien


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juni 2009