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MELDUNG/073: Klonen - Kompromiss in Europa gescheitert - Tierquälerei hat freie Fahrt (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 29. März 2011

Klonen: Kompromiss in Europa gescheitert - Tierquälerei hat freie Fahrt


Klonfleisch bleibt in Europa weiterhin erlaubt. Kein Importverbot, kein Klonverbot, keine Kennzeichnungspflicht. Enttäuscht reagiert der Deutsche Tierschutzbund darauf, dass sich die EU-Institutionen nicht auf Restriktionen beim Umgang mit Fleisch und Milch von Klontier-Nachkommen geeinigt haben. Das tierquälerische Klonen geht damit weiter. Für die Verbraucher bedeutet das Scheitern, dass sie Lebensmittel von Nachfahren geklonter Tiere essen sollen, ohne davon zu erfahren.

"Die Klontechnik ist mit sehr viel Tierquälerei verbunden. Das bestätigen sogar die wissenschaftlichen Ausschüsse der EU. Die langfristigen Folgen für die Tiere, auch in den Folgegenerationen, sind kaum untersucht. Einen Wirtschaftszweig auf dieser Basis etablieren zu wollen, ist unethisch und widerspricht dem EU-Recht", erklärt Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes und Leiterin der Akademie für Tierschutz in Neubiberg. "Nur wenn wir auch die Vermarktung der Nachkommen verhindern, entfällt der Anreiz, Klontiere im Labor zu erzeugen und sie als Stammväter und Stammmütter neuer Tiergenerationen einzusetzen", so Rusche.

Unterhändler von Ministerrat, Parlament und Kommission hatten bis in die frühen Morgenstunden einen letzten, vergeblichen Versuch unternommen, sich auf einen Kompromiss zur Vermarktung von Klontierprodukten zu einigen. "Von der Bundesregierung, die für das gestrige Scheitern mitverantwortlich ist, erwarten wir eine Kurskorrektur. Bundesministerin Aigner muss sofort ein neues Verfahren starten, um Tiere und Verbraucher doch noch vor der Klontechnik zu schützen. Auch der Handel ist nun gefragt, auf die Vermarktung von Klonprodukten zu verzichten", so Rusche abschließend.


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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 29. März 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2011