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MELDUNG/189: Verbot bald auch in Katalonien - Wildtiere im Zirkus sind Auslaufmodell (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 5. November 2013

Verbot bald auch in Katalonien - Wildtiere im Zirkus sind Auslaufmodell



Ab dem kommenden Jahr wird es in katalonischen Zirkussen generell keine Tierdressurnummern mehr geben - dafür haben sich fünf der sieben Parteien im Regionalparlament mehrheitlich ausgesprochen. Damit folgt die Region 16 anderen europäischen Ländern, die bereits entsprechende Verbote oder zumindest Beschränkungen haben. In weiteren Staaten, darunter den Niederlanden, sind Wildtierverbote in Vorbereitung. Der Deutsche Tierschutzbund zeigt sich erfreut über die Entwicklung und weist auf die aus Tierschutzsicht nach wie vor fehlende Lösung für Deutschland.

"In Deutschland setzte die letzte Bundesregierung noch auf ein bürokratisches Monstrum statt auf praktikable Lösungen zum Wohle der Tiere. Statt sich an den vielen Ländern - wie Österreich, Griechenland, Dänemark, Bosnien-Herzegowina etc. - zu orientieren, wurden lieber hohe Hindernisse aufgebaut. Die rote Laterne ist schon in Sichtweite", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes und weiter: "Wir kämpfen aber dafür, dass ein Wildtierverbot im Koalitionsvertrag festgeschrieben wird - der einzigen Möglichkeit, dem Staatsziel Tierschutz diesbezüglich gerecht zu werden."

Aktuell wurde im Tierschutzgesetz eine Ermächtigungsgrundlage zur Einschränkung der Wildtierhaltung im Zirkus neu eingefügt, doch eingegriffen werden soll künftig erst, wenn Haltung und Transport "nur unter erheblichen Schmerzen, Leiden oder Schäden" möglich sind. Was zum einen kaum beweisbar ist und zum anderen gegenüber den bis dato auch für Wildtiere im Wanderzirkus geltenden Schutzbestimmungen - wie sie etwa in § 2 TierSchG zum Ausdruck kommen - ein deutlicher Rückschritt und mithin ein Verstoß gegen das Verschlechterungsverbot des Staatziels Tierschutz ist. An diesen Plänen hatte auch der Bundesrat Änderungen angemahnt sowie bereits 2011 und auch schon 2003 Forderungen nach einem entsprechenden Verbot formuliert. Tiger, Löwen, Elefanten, Nashörner, Giraffen, Affen oder Bären - die Palette an mitgeführten Tierarten ist groß. Wildtiere stellen besonders hohe Ansprüche an ihre Haltung und Unterbringung. In einem Zirkusunternehmen ist eine verantwortbare Haltung von Wildtieren grundsätzlich nicht möglich. Dennoch sind in vielen der über 300 in Deutschland umherreisenden Zirkusbetrieben weiterhin Tiere wildlebender Arten zu sehen. Die Folgen für die Tiere sind schwerwiegend und zeigen sich in Verhaltensstörungen, Erkrankungen oder sogar in Todesfällen, das Tierleid ist immens.


Umfangreiche Hintergrundinformationen finden Sie hier:
www.tierschutzbund.de/zirkus

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Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 5. November 2013
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Telefon: 0228/60496-24, Telefax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. November 2013