Schattenblick →INFOPOOL →TIERE → TIERSCHUTZ

TRANSPORT/106: Agrarministerkonferenz - Tiertransporte begrenzen und Pelztierhaltung verbieten (TSB)


Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes - 29. März 2011

Agrarministerkonferenz: Tiertransporte begrenzen und Pelztierhaltung verbieten


Anlässlich der Agrarministerkonferenz in Jena (30.04.-01.04.) erinnert der Deutschen Tierschutzbund an das millionenfache Tierleid bei Tiertransporten und die grausame Haltung von Pelztieren in Deutschland und Europa. Diese Tagesordnungspunkte sind von Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein auf die politische Agenda der Agrarministerkonferenz gesetzt worden. Der Deutsche Tierschutzbund begrüßt die Initiative zur Transportzeitbegrenzung. Diese fordert die Bundesregierung auf, sich bei Verhandlungen auf EU-Ebene für eine Maximaltransportzeit von 8 Stunden einzusetzen. Darüber hinaus hofft der Verband auf ein klares Signal für ein EU-weites Verbot der Pelztierhaltung.

Mehr tot als lebendig am Zielort, pausenlos bis zu 29 Stunden auf engstem Raum zusammengepfercht, Hitze, Kälte, von Litauen nach Italien, von Deutschland nach Spanien: Tiertransporte in Europa. Die Europäische Transportverordnung (EG) Nr. 1/2005 liegt momentan der Europäischen Kommission zur Prüfung vor. Davon hängt ab, ob auch zukünftig in Europa Tiere auf qualvollen Langstreckentransporten leiden müssen oder nicht. Der Deutsche Tierschutzbund fordert seit Jahren eine definitive zeitliche Begrenzung von Tiertransporten und begrüßt daher den Beschlussvorschlag Nordrhein-Westfalens. "Wir hoffen, dass von Jena aus ein richtungweisendes Signal in Sachen Tiertransporte ausgeht und die Maximaltransportzeit von 8 Stunden von der Bundesregierung auf EU-Ebene gefordert wird", sagt Thomas Schröder, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Tierschutzbundes, vor Beginn der Agrarministerkonferenz.

Klare Signale für ein Verbot der Pelztierhaltung hat Deutschland bisher versäumt. Die vorhandene Pelztierhaltungs-Verordnung ist zu lasch - vor allem durch die langen Übergangsfristen. Andere Länder sind weiter: Staaten, wie etwa Großbritannien, und Österreich haben die Pelztierhaltung bereits verboten, oder planen ein solches Verbot (Belgien, Irland, Niederlande). Noch ist unklar, welche konkreten Maßnahmen die Beschlussvorlage Schleswig-Holsteins beinhaltet. Doch der Deutsche Tierschutzbund hofft, dass hieraus ein wichtiges Signal Richtung EU-weites Verbot von Pelztierhaltung ausgeht. Denn eine artgerechte Haltung der Wildtiere ist nicht möglich. Daher würde eine Initiative, die lediglich Verbesserungen für Pelztiere vorsieht, Gefahren bergen: Bei einer nationalen Umsetzung von EU-Vorgaben, müssten bestehende nationale Verbote zur Haltung von Pelztieren wieder gelockert werden, so der Verband abschließend.


*


Quelle:
Pressemitteilung des Deutschen Tierschutzbundes e.V.
vom 29. März 2011
Herausgeber: Deutscher Tierschutzbund e.V., Bundesgeschäftsstelle
Baumschulallee 15, 53115 Bonn
Tel: 0228/60496-24, Fax: 0228/60496-41
E-Mail: presse@tierschutzbund.de
Internet: www.tierschutzbund.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. März 2011