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TIERVERSUCH/465: OECD erkennt endlich Hautreizungstest ohne Tierversuche an (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 3. August 2010

OECD erkennt endlich Hautreizungstest ohne Tierversuche an


Am 22. Juli hat die Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) ein tierversuchsfreies Verfahren zur Ermittlung von Hautreizungen in ihre Prüfvorschriften aufgenommen. Dieses Verfahren gilt damit als behördlich anerkannt und hat weltweit Gültigkeit. Der Bundesverband Menschen für Tierrechte erwartet, dass mit Einführung dieses In-vitro-Tests die Tierversuchszahlen für Kaninchen deutlich sinken werden.

Ab sofort müssen Hautreizungstests an Hautmodellen mit menschlichen Zellen durchgeführt werden. Derartige Testsysteme sind bereits seit Jahren im Handel unter Namen wie Epiderm, Episkin, SkinEthik oder MatTek erhältlich, durften jedoch nur eingeschränkt genutzt werden.

"Irreversible Hautschädigungen wie Hautverätzungen durften laut OECD-Prüfvorschriften schon seit 2004 mit diesen Hautmodellen überprüft werden. Sechs Jahre später ist es nun endlich soweit, dass auch weniger schwere, reversible Hautreizungen mit den gleichen tierversuchsfreien Verfahren weltweit getestet werden dürfen. Für diese OECD-Anerkennung haben wir lange gekämpft! Nun haben wir weltweit endlich ein weiteres Ersatzverfahren, das zur Testung von Chemikalien sowie auch von Kosmetika dringend notwendig war", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes.

Bisher werden Substanzen auf ihre hautreizenden Eigenschaften an mindestens drei Kaninchen getestet. Die Mittel werden auf die geschorene Kaninchenhaut aufgetragen. Kommt es zu Hautreizungen entstehen schmerzhafte Entzündungen.

Der Bundesverband Menschen für Tierrechte hatte das Kaninchen bereits 2009 zum "Versuchstier des Jahres" bestimmt. Seitdem wurden zwei Tests am Kaninchen durch In-Vitro-Verfahren ersetzt. Dies sind der In-Vitro-Pyrogentest zur Feststellung fieberauslösender Wirkungen von Arzneimitteln sowie die jetzt akzeptierte Feststellung hautreizender Eigenschaften. Dagegen sei ein Ersatz für den bekannten Draize-Augenreiztest am Kaninchen nicht in Sicht.

Informationen: www.versuchstier-des-jahres.de/2009


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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.


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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 3. August 2010
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. August 2010