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TIERVERSUCH/560: Zum Tag des Hundes - Hunde leiden noch immer in Tierversuchen (MfT)


Pressemitteilung Menschen für Tierrechte - Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 07.06.2013

Zum Tag des Hundes

Hunde leiden noch immer in Tierversuchen



Anlässlich des Tags des Hundes am 9. Juni 2013 macht der Bundesverband Menschen für Tierrechte auf die fast 2.500 Hunde aufmerksam, die 2011 in Tierversuchen eingesetzt wurden. So hat der Verband auch den Hund zum "Versuchstier des Jahres 2013" ernannt. Besonders müssen Hunde noch immer unter stark belastenden Langzeit-Giftigkeitsprüfungen leiden, obwohl Wissenschaftler diese Tests seit Jahren als überflüssig bewerten.

Am Tag des Hundes, ausgerufen vom Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), soll die besondere Rolle des Hundes für unsere Gesellschaft gefeiert werden. "Hier dürfen die tagtäglich in deutschen Tierversuchslaboren leidenden Hunde nicht vergessen werden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte. "Überfällig ist insbesondere, den Hund als Test-Spezies aus den EU-Vorschriften zum Test von Pflanzenschutzmitteln zu streichen. Das empfehlen namhafte Wissenschaftler seit Jahren."

In der EU-Verordnung 544/2011 ist der Hund als sogenannte Nicht-Nagetierspezies für zwei Jahre dauernde Giftigkeitsexperimente vorgesehen, obwohl seit Ende der 90er Jahre bekannt ist, dass diese Versuche keine zusätzlichen Erkenntnisse zu den zuvor durchgeführten Testes mit Ratten oder Mäusen bringen. Laut Bundesversuchstierstatistik 2011 wurden 2.474 Hunde in Tierversuchen eingesetzt, davon rund 50 % für Giftigkeitstests und weitere 40 % für Tests von medizinischen Produkten und Geräten.

Der Bundesverband kritisiert weiter, dass es bisher noch kein anerkanntes komplettes tierversuchsfreies Testsystem für die Langzeitgiftigkeitstests gibt. "Während sich die USA mit ihrer Strategie 'Toxicity Testing in the 21th Century'* aktiv dafür einsetzen, mit humanspezifischen Methoden vom Tierversuch wegzukommen, bewegt sich in Europa zu wenig. Es wird Zeit, dass sich Europas Behörden und Politiker dieser Strategie anschließen. Deutschland sollte hier mit politischer Durchsetzungskraft und finanziellem Input Schrittmacher sein", so Simons.

Seit 2003 ernennt der Bundesverband Menschen für Tierrechte in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedsvereinen das "Versuchstier des Jahres". Damit sollen Tierversuche an einer bestimmten Tierart öffentlich gemacht und die Situation der tierversuchsfreien Forschung aufgezeigt werden.


* Toxicity Testing in the 21st Century - a Vision and a Strategy, entwickelt vom National Research Council (NRC) der National Academy of Sciences der USA 2007. Ziel ist es, die regulatorische Toxikologie mit humanspezifischen und neuen technischen Methoden auf eine neue Basis Methoden zu stellen.

Ausführliche Informationen unter
www.versuchstier-des-jahres.info

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Der Bundesverband Menschen für Tierrechte setzt sich auf rechtlicher, politischer und gesellschaftlicher Ebene für die Anerkennung und Umsetzung elementarer Tierrechte ein. Als Dachverband sind ihm etwa 100 Vereine sowie persönliche Fördermitglieder angeschlossen. Seit seiner Gründung ist er als gemeinnützig und besonders förderungswürdig anerkannt.

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Quelle:
Infodienst: Menschen für Tierrechte -
Bundesverband der Tierversuchsgegner e.V. vom 7. Juni 2013
52072 Aachen, Roermonder Straße 4a
Telefon der Pressestelle: 05237/231 97 90
E-Mail: elsner@tierrechte.de
Internet: www.tierrechte.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2013