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ATOM/711: "Eignungshöffigkeit" oder "weitere Erkundung" (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 27. August 2009

"Eignungshöffigkeit" oder "weitere Erkundung" - BI Umweltschutz: "Nebelbegriffe der Gorleben-Macher"


Zum besseren Verständnis der heutigen Pressemitteilung tritt die Bürgerinitiative Umweltschutz (BI) Lüchow-Dannenberg mit einer weiteren Erklärung an die Öffentlichkeit:

Der Präsident des Deutschen Atomforums, Dr. Walter Hohlefelder wie auch der bayrische Umweltminister Markus Söder (CSU) operieren mit dem Begriff "Eignungshöffigkeit" und suggerieren, dass dieser Begriff gleichzusetzen mit "Eignung" des Salzstocks Gorleben sei. Der gewählte Begriff wird im Bergmännischen gewählt, wenn nach der Exploration eines Standorts ausreichend gesichertes Datenmaterial besteht, das die Hoffnung untermauert, Bodenschätze gewinnen zu können (Gas, Kohle, Gold und Silber...). "Beides sind Begriffe, die den Sachstreit um Gorleben vernebeln", sagte BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.

Der Begriff "Eignungshöffigkeit" habe nichts mit einer Eignungsaussage zu tun, wenn es um die Einrichtung eines Atommülllagers in tiefen geologischen Formationen geht wie in Gorleben. Das spielen die Rückhaltequalitäten von Salz, Ton oder Granit eine Rolle, auch die Frage nach der Beschaffenheit des Deckgebirges ist von eminenter Wichtigkeit, um zu verhindern, dass über Wasserpfade die Biosphäre kontaminiert wird.

Der Forderung des niedersächsischen Umweltministers Hans-Heinrich Sander (FDP) oder der stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden Katherina Reiche, die unisono die Fortsetzung der "Erkundungsarbeiten" in Gorleben fordern, widerspricht die BI aus anderen Gründen. "Sie halten an der Einbahnstraße Gorleben fest, schließen die Öffentlichkeit weiter von einer Beteiligung aus, weil Gorleben bisher nicht nach Atomrecht, sondern nach Bergrecht ausgebaut wurde. Darüberhinaus unterschlagen die Wortführer der CDU und FDP, dass Gorleben teilweise schon zu einer Atommülldeponie ausgebaut wurde. Weiter erkunden heißt nichts anderes als weiter ausbauen - ohne Genehmigungsverfahren. Das ist unverantwortlich und erledigt sich auch angesichts der Aktenfunde aus den 80er Jahren", sagte der BI-Sprecher.


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Quelle:
Pressemitteilung, 27.08.2009
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2009