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ATOM/973: Gorleben - Weiter Geheimhaltung um die Strahlenmesswerte (Bäuerliche Notgemeinschaft)


Pressemitteilung der Bäuerlichen Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg - Lüchow, 18. November 2011

Radioaktive Strahlung am Zwischenlager:

Bäuerliche Notgemeinschaft fordert ein Ende der Geheimhaltung


"Wie hoch sind die Belastungen durch radioaktive Strahlung im Gorleben wirklich?" fragt die Bäuerliche Notgemeinschaft, nachdem bekannt wurde, dass Strahlenexperten von Greenpace die Einsicht in die Akten des Ministeriums verweigert wurde. "Warum verhindert das Umweltministerium, dass die hauseigenen Berechnungen überprüft werden können?" Immerhin seien diese Rechnungen die Grundlage dafür, den Transport weiterer Castoren mit hochradioaktivem Müll nach Gorleben zu genehmigen. Laut Greenpeace untersagt das Ministerium auch der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB), ihre Messprotokolle zur Einsicht freizugeben. Und die füge sich, weil sie "geistiges Eigentum" des Ministeriums seien und es damit die "alleinigen Nutzungsrechte" habe. Eine absurde Begründung, konstatiert die Notgemeinschaft. Damit bestreite Minister Sander das elementare Recht der Öffentlichkeit auf Information: "Ein Recht, dass das Umweltministerium nicht zum ersten Mal mit Füssen tritt."

Die Bauern erinnern daran, dass es sich vor wenigen Wochen auch geweigert hätte, den zuständigen Kreistagsausschuss über die Strahlensituation zu informieren. Mit ihrer Geheimhaltungstaktik setzte sich der Umweltminister immer mehr dem Verdacht aus, die wahren Tatsachen aus taktischen Gründen zu verbergen. Offenbar sei ihm das Risiko zu groß, dass die Rechenkunststücke seiner Behörde enttarnt und dann keine weiteren Castoren in das Zwischenlager gebracht werden könnten. Wenn der Atommüll aber erst mal in Gorleben sei, könne ihn auch ein verlorener Gerichtsprozess nicht mehr herausholen. Sander müsse sich ohnehin keine Sorgen mehr um seine politische Zukunft machen, er werde bald pensioniert. Damit habe er jetzt praktisch freie Hand, als eine seiner letzten Amtshandlungen noch die Castoren auch mit zwielichtigen Tricks nach Gorleben zu schieben. Das Fazit der Bäuerliche Notgemeinschaft: "Den Umgang des Umweltministeriums mit den berechtigten Interessen der Bevölkerung kann man nur noch eine unglaubliche Provokation nennen."

Quelle: http://www.greenpeace.de/themen/atomkraft/presseerklaerungen/artikel/gorleben_ministerium_verweigert_akteneinsicht/


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Quelle:
Bäuerliche Notgemeinschaft Lüchow-Dannenberg
Pressemitteilung, 18. November 2011
E-Mail: presse[at]baeuerliche-notgemeinschaft.de
Internet: www.baeuerliche-notgemeinschaft.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. November 2011