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ATOM/1406: Atommüll - kein Thema für die junge Generation? (Atommüllreport.de)


Atommüllreport

Presseerklärung zur Abschlussveranstaltung des Projekts "Jugend trifft Erfahrung" am 13.02.2019

Atommüll - kein Thema für die junge Generation?


Mit der Stilllegung der Atomkraftwerke sind die Probleme nicht vorbei. Es bleibt der Atommüll, der über Hunderttausende von Jahren gefährlich für Mensch und Umwelt ist. Es wird die heutige Generation der Jugendlichen sein, die sich in den nächsten Jahrzehnten mit der sicheren Verwahrung von Atommüll auseinandersetzen muss. Doch die Weitergabe von Wissen, Erfahrung und Verantwortung an die nächste Generation ist kein Selbstläufer. Deshalb hat das Fachportal Atommüllreport gemeinsam mit der BUNDjugend im April 2017 das Projekt "Jugend trifft Erfahrung" gestartet, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) fachlich und finanziell gefördert wurde.

Projektleiterin Ursula Schönberger: "In den letzten fünfzig Jahren wurden mit der Nutzung der Atomenergie aber auch mit anderen industriellen Entwicklungen Probleme erzeugt, mit denen sich die heute junge Generation auseinandersetzen muss, ohne selbst dafür verantwortlich zu sein. Dazu gehört der Klimawandel, die Verschmutzung der Meere mit Plastik aber auch das Atommüllproblem. Die aktuellen Proteste der Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz zeigen, dass viele Jugendliche erkannt haben, dass sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen müssen." Undine Kurth, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende der DBU sowie Vizepräsidentin des Deutschen Naturschutzrings betont: "Junge Leute wollen etwas bewirken! Die Klimaschutz-Aktionen zu #FridaysForFuture bieten da ein gutes Beispiel auf internationaler Ebene. Auch bei der Atommülldebatte rund um die schwierige Endlagersuche und Sicherung von Lagerstätten müssen Jugendliche eingebunden werden. Eine wichtige Brücke zwischen den Generationen der Zivilgesellschaft leistete dabei das DBU-Projekt." Wie es umgesetzt wurde, erläutert Schönberger so: "In den engagierten Diskussionen, die wir in den letzten Monaten mit Jugendlichen geführt haben, waren sich diese immer einig, dass das Thema Atommüll eine solche Brisanz und Tragweite hat, dass es selbstverständlich in die Lehrpläne aufgenommen und bereits in der Schule darüber informiert werden sollte. Deshalb haben wir im Rahmen des Projektes Bildungsmaterial entwickelt, das ebenso wie zwei Lehrfilme kostenlos auf der Seite www.atommuellreport.de abgerufen werden kann."

Auch außerhalb der Schule muss jugendgerecht über das Thema Atommüll und Endlagerung aufgeklärt werden. Dafür hat die BUNDjugend auf www.bundjugend.de/atommuell ein Infoportal für Jugendliche geschaffen. Dieses liefert in verständlicher Sprache Antworten auf Fragen rund um die Themen Atomkraft und Atommüll. Gleichzeitig ist für die BUNDjugend klar: Bei reiner Information kann es nicht bleiben. Linda Mederake aus dem Bundesvorstand der BUNDjugend macht deutlich: "Meine Generation wird zukünftig mit den Risiken des Atommülls klarkommen müssen, ohne dass wir für seine Entstehung selbst verantwortlich sind! Dabei ist für uns klar, dass der durch die Nutzung der Atomkraft in Deutschland angefallene Müll auch in Deutschland dauerhaft und sicher gelagert werden muss. Gerade deshalb fordern wir wirkungsvolle Beteiligungsformate für junge Menschen, in denen wir mitentscheiden, wie der Atommüll gelagert wird und welche Optionen für zukünftige Generationen dabei offengehalten werden sollten. Nur mit echter Beteiligung kann verhindert werden, dass sich eine gesellschaftliche Spaltung wiederholt. Die bisher vorgesehene öffentliche Beteiligung ist dafür nicht ausreichend."

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Quelle:
Presseerklärung, 13.02.2019
Atommüllreport: Projekt "Jugend trifft Erfahrung"
www.atommüllreport.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2019

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