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AKTION/001: Bitte um Hilfe für Uhuschutzprojekt nach Brand - Untersuchungsergebnisse verloren (LBV)


Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) - Verband für Arten- und Biotopschutz

"Eine Katastrophe für das Uhuschutzprojekt"

Wertvolle Untersuchungsergebnisse wurden zum Raub der Flammen - Feuerwehr geht von Brandstiftung aus.


04.08.2009. In der Nacht zum Montag hat es beim LBV gebrannt. Mehrere Schuppen, ein Carport sowie ein Auto wurden völlig zerstört, angrenzende Garagen beschädigt. Die Feuerwehr geht von einem Schaden in Höhe von 70.000 Euro aus, der noch dadurch übertroffen wird, dass auch die Forschungsergebnisse des LBV-Uhuprogramms eines Jahres vernichtet wurden. Der LBV ruft zu Spenden auf, um eine Fortsetzung des Programms ermöglichen zu können.

LBV-Mitarbeiter, die Montag morgen zur Arbeit gingen, trauten ihren Augen kaum. Ihnen bot sich ein Bild der Verwüstung: ein völlig ausgebranntes Auto, die Lagerschuppen nur noch ein Häufchen Asche, tonnenschwere Stahlträger der Garagen von der Hitze des Feuers grotesk verbogen. Alles ersetzbar, nur unscheinbare Gewöllereste, die in den vergangenen Monaten von vielen LBV-MitarbeiterInnen gesammelt worden waren, sind unwiederbringlich verloren.

Die Verantwortliche für das LBV Uhu Programm, Christiane Geidel, fassungslos: "Die Arbeit eines Jahres ist vernichtet". Durch Nahrungsanalysen der so genannten Gewölle und Rupfungen verschiedener Uhupaare möchte der LBV ein Bild der von den Uhus genutzten Beute erhalten. Dies soll dazu dienen, die Nahrung der unterschiedlichen bayerischen Uhupopulationen vergleichen zu können. Denn eines ist bekannt: In großen Teilen Süddeutschlands hat der Uhu immer weniger Nachwuchs, in anderen Teilen des Freistaats sieht die Situation dagegen noch besser aus. Über die Analyse der Speisereste erhoffen sich die LBV-Experten einen Aufschluss darüber, inwieweit die Nahrungsnutzung für den Bruterfolg verantwortlich ist.

Der Leiter des LBV-Artenschutzreferats, Dr. Andreas von Lindeiner: "Erst vor einigen Wochen ist es uns nach etlichen Versuchen endlich gelungen, zwei Tiere mit einem Peilsender ausstatten zu können, um mehr über die Jagdreviere und Nahrungsnutzung der Uhus zu erfahren. Der Verlust der Gewölle ist ein herber Rückschlag für uns, der das ganze Projekt in Gefahr bringt. Dass es der größten Eule der Welt bei uns seit Jahren an Nachwuchs fehlt, macht uns große Sorgen!". Deshalb hat der LBV mit erheblichen Eigenmitteln und mit Unterstützung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ein Schutzprogramm gestartet. Die verloren gegangenen Gewölle sind in mühsamer Arbeit gesucht und geborgen worden. Wir müssen jetzt das Projekt verlängern, um für den Uhuschutz wesentliche Antworten geben zu können. Leider stehen für diese zeitaufwändige Arbeit keine Fördergelder mehr zur Verfügung. Deshalb bitten wir die Bayerische Bevölkerung um Spenden für die heimischen Uhus".

Spendenkonto: 240 011 833, BLZ 764 500 00 bei der Sparkasse Mittelfranken Süd oder online unter www.lbvde - Stichwort: "Uhu-Notfall"


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Quelle:
Presseinformation, 04.08.2009
Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V.
Verband für Arten- und Biotopschutz
Landesgeschäftsstelle Hilpoltstein
Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein
Tel. 09174/4775-0, Fax 09174/4775-75
E-Mail: info@lbv.de
Internet: www.lbv.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2009