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AKTION/152: Tausende Menschen weltweit marschieren für Elefanten (AGA)


Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V./Action Campaign for Endangered Species (ACES) - Korntal-Münchingen, 06.10.2013

Tausende Menschen vereinen sich weltweit zum Internationalen Marsch für Elefanten

Von Wellington über Arusha, München, Los Angeles bis Toronto fordern Artenschützer internationale Anstrengungen gegen die ausufernde Wilderei von Elefanten



Am Freitag, dem 04. Oktober 2013, haben sich Tausende Menschen in 15 Städten auf der ganzen Welt zu einem Marsch in Solidarität mit den Elefanten zusammengefunden, so auch in München. Mit dieser bislang einmaligen Aktion wurde auf die dramatisch angestiegene Bedrohung für das Überleben der Elefanten in Afrika aufmerksam gemacht.

Der Marsch ist Teil der internationalen "iWorry"-Kampagne der kenianischen Artenschutzorganisation The David Sheldrick Wildlife Trust (DSWT). International bekannt ist der DSWT durch seine Arbeit im Elefantenwaisenhaus in Nairobi, Kenia. Unterstützt wird der DSWT und der Münchner Marsch für Elefanten außerdem von der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V., der Capricorn Foundation, Rettet die Elefanten Afrikas e.V. und dem Verein der Elefantenfreunde.

Laut den Organisatoren des Marsches war es noch nie so dringend wie jetzt, das Abschlachten der Elefanten für ihr Elfenbein zu stoppen. Obwohl Gesetze den internationalen Elfenbeinhandel verbieten, hat die stete Nachfrage in den Abnehmerländern zu einem florierenden Schwarzhandel und ausufernder Wilderei von Elefanten geführt.


Dieser illegale Elfenbeinhandel hat fatale Konsequenzen, denn:

- Alle 15 Minuten wird ein Elefant für sein Elfenbein getötet. Jährlich fallen so mehr als 36.000 Elefanten der Wilderei zum Opfer.

- Kriminelle Syndikate und international tätige Terrorgruppen, die sich oftmals über den illegalen Elfenbeinhandel finanzieren, bedrohen die Sicherheit und Stabilität weltweit.

- In Ländern und Gemeinden, in denen der Tourismus die Haupteinnahmequelle darstellt, sehen Millionen von Menschen ihre Lebensgrundlage bedroht und blicken in eine Zukunft mit hohen Arbeitslosenraten und Armut.

- Ein Rückgang der Einnahmen aus dem Tourismus kann in Entwicklungsländern zu einem erhöhten Bedarf an internationaler Hilfe führen, finanziert durch Steuerzahler weltweit.

- Über 1.000 Wildhüter, die für den Schutz der Elefanten im Einsatz waren, wurden in den vergangenen zehn Jahren in Ausübung ihrer Pflicht getötet.

- In Kenia, wo jeder vierte Arbeitsplatz vom Tourismus abhängt, gibt es nur noch etwa 30.000 Elefanten. In den ersten acht Monaten des Jahres 2013 wurden bereits 190 getötete Elefanten registriert, die Dunkelziffer wird viel höher geschätzt. Zwei Wildhüter haben in diesem Jahr ihr Leben im Kampf gegen die Wilderei verloren.


"Eine Welt ohne Elefanten ist schwer vorstellbar. Ihr Aussterben würde nicht nur große Trauer auslösen, sondern auch die politische und ökonomische Stabilität Afrikas stark bedrohen." Mit diesen Worten bringt Dr. Dame Daphne Sheldrick DBE (Dame of the British Empire), die Gründerin des David Sheldrick Wildlife Trust, ihre Sorge zum Ausdruck. Dame Daphne engagiert sich seit Jahrzehnten für den Schutz der Elefanten und konnte bereits über 150 verwaiste Elefantenkälber, die oftmals Opfer von Wilderei wurden, mit der Flasche aufziehen und erfolgreich wieder auswildern. Ihre Erfahrungen und ihr Wissen um die Intelligenz und Emotionen der Elefanten, welche den Menschen so ähnlich sind, sind einzigartig in der Welt.

Die "iWorry"-Kampagne hat bereits die Unterstützung Vieler erhalten. Einer von ihnen ist der Schauspieler, Buchautor und Dokumentarfilmer, Hannes Jaenicke, der sich entsetzt über das Ausmaß der Wilderei zeigt und deshalb den Marsch für Elefanten unterstützt.

In München trotzten weit mehr als 150 Menschen dem Regenwetter und versammelten sich zum Internationalen Marsch für Elefanten. In 14 weiteren Städten weltweit, darunter Bangkok, Buenos Aires, Kapstadt, London, Melbourne und New York forderten Tausende besorgte Elefantenfreunde verstärkte internationale Anstrengungen. "Ohne die internationale Zusammenarbeit auf politischer Ebene und effektiven Vollzugsmaßnahmen gegen Verstöße im Artenschutz, ist das Überleben dieser charismatischen Tierart nicht gesichert", warnt Anja Wanka, vom Organisationsteam des DSWT. "In nur 10 Jahren könnten die Elefanten in Afrika ausgestorben sein, wenn der illegale Handel mit Elfenbein und damit die Wilderei der Elefanten, nicht wirksam bekämpft wird", fügt Birgit Braun, Geschäftsführerin der AGA, an. "Schlussendlich betrifft es jeden von uns, wenn die Bestände der Elefanten dezimiert werden, sei es emotional, wirtschaftlich oder moralisch."

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Quelle:
AGA-Pressemitteilung, 06.10.2013
Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.
Tulpenstr. 1, 70825 Korntal-Münchingen
Tel.: 07150/92 22 10, Fax: 07150/92 22 11
Internet: www.aga-international.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Oktober 2013