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AKTION/228: Wir sehen uns im Garten... Sechste bundesweite Stunde der Wintervögel (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 4/15
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Wir sehen uns im Garten...
Sechste bundesweite Stunde der Wintervögel vom 8. bis 10. Januar.

Von Helge May


Ob wir dieses Mal einen richtigen Winter bekommen, mit Frost und Schnee? Die letzten Male fiel er entweder ins Wasser oder er kam erst im Februar und damit für die "Stunde der Wintervögel" zu spät.

Das hat natürlich Auswirkungen auf die Vogelwelt. Solange sie außerhalb der Dörfer und Städte noch etwas zu picken finden, bleiben zum Beispiel typische Waldvögel fern. Kein Wunder also, dass die 77.224 Teilnehmer 2015 insgesamt weniger Gartenbesucher notierten als in harten Wintern. Immerhin waren es am Ende des Aktionswochenendes mehr als zwei Millionen Vögel, wobei der Haussperling seine im ebenfalls milden Vorwinter eroberte Spitzenstellung vor der Kohlmeise verteidigte, gefolgt von Feldsperling, Blaumeise und Amsel.

Wieder am zweiten Januar-Wochenende

Wer bereits in den Vorjahren mitgemacht hat, darf gerne wieder dabei sein und ruhig auch noch ein paar Verwandte, Bekannte oder Nachbarn zur Teilnahme ermuntern. Je mehr Menschen bei dieser Forschung von und für Jedermann ihre Beobachtungen zusammentragen, desto aussagekräftiger sind die Ergebnisse.

Die Aktion findet am zweiten JanuarWochenende statt, also vom 8. bis 10. Januar. Zum inzwischen sechsten Mal gilt es, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

Dabei gilt es nicht, Rekorde aufzustellen und möglichst viele Vögel zu beobachten, sondern ein realistisches, über die Jahre vergleichbares Bild zu erhalten. Es wäre deshalb auch keine gute Idee, statt einer Stunde zwei bis drei Stunden oder gar den ganzen Tag zu zählen. Ebenso wenig wäre der Sache gedient, etwa die beiden Grünspechte mitzuzählen, die sich dummerweise am Aktionswochenende nicht zeigen, aber doch die Woche davor fast jeden Tag in den Garten kamen.

Frage nach der Uhrzeit

Wer auch immer sich in der Zählstunde sehen lässt, die Teilnahme an der "Stunde der Wintervögel" lohnt sich auf jeden Fall. Zu gewinnen gibt es übrigens unter anderem ein Zeiss-Fernglas im Wert von 1.000 Euro.

Um die Beobachtungen noch besser auswerten zu können, fragen wir nun auch nach der Beobachtungszeit und dem Beobachtungsort. Wer Vögel füttert, weiß, dass morgens, wenn alle Energiereserven aufgebraucht und die Vögel hungrig sind, der größte Andrang herrscht. Gegen Mittag flaut das Interesse ab, am Nachmittag und in der Dämmerung nimmt es erneut zu. Wie groß die Unterschiede sind, wollen wir mit dem Abgleich Uhrzeit und beobachtete Arten messen.

Spannend wird auch sein, wie sich der frisch gekürte Vogel des Jahres 2016 schlägt. 2015 belegte er mit 18.500 Exemplaren immerhin Platz 21. Zwar ließen sich Stieglitze nur in jedem 20. Garten sehen, traten dann aber in Trupps von durchschnittlich sechs Vögeln auf.

Gezählt werden kann bei der Stunde der Wintervögel zu einer beliebigen Zeit. Dabei wird von jeder Art die höchste Zahl von Vögeln notiert, die sich während der Stunde gleichzeitig beobachten ließ. Das vermeidet Doppelzählungen. Wie immer zählen auch Vögel, die sich im Garten nicht niederlassen, sondern ihn nur überfliegen. Begleiten lassen kann man sich von Zähl- und Bestimmungshilfen unter www.stundederwintervoegel.de. Hier gibt es auch Steckbriefe der häufigsten Arten und Tipps zur winterlichen Vogelhilfe. Wie gewohnt, werden die Ergebnisse online auf landkreisgenauen Karten dargestellt. Für den Austausch der Vogelfreunde untereinander gibt es die Seite www.facebook.com/Vogelfreund, die inzwischen schon mehr als 30.000 Fans zählt.

Online melden

Bereits mehr als 80 Prozent der Teilnehmer nutzen das Online-Formular unter www.stundederwintervoegel.de. Die Beobachtungen können aber auch per Post mit dem unten abgedruckten Coupon gemeldet werden. Am 9. und 10. Januar - also nur am Samstag und am Sonntag - ist außerdem von 10 bis 18 Uhr unter 0800-1157-115 eine kostenlose Telefonnummer geschaltet. Meldeschluss ist der 18. Januar. Beschäftigte des NABU können an den Verlosungen nicht teilnehmen, der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

info
Den ausgefüllten Meldebogen bitte einsenden an den NABU, Stunde der Wintervögel, 10469 Berlin.

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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 4/15, Seite 22
Verlag: Naturschutz heute, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-1530, Fax: 030/284984-2500
Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin
E-Mail: naturschutz.heute@nabu.de
Herausgeber: NABU, 10108 Berlin
Tel.: 030/284984-0, Fax: 030/284984-2000
E-Mail: nabu@nabu.de
Internet: www.NABU.de
 
"Naturschutz heute" ist das Mitgliedermagazin
des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) e.V.
und erscheint vierteljährlich. Für Mitglieder
ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Dezember 2015

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