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AKTION/229: "Stunde der Wintervögel" - NABU Hamburg gibt Tipps zur Vogelbeobachtung (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 18. November 2015

So farbenfroh ist der Winter!

Der NABU Hamburg gibt Tipps zur Vogelbeobachtung / Mitmach-Aktion "Stunde der Wintervögel" vom 8.-10.1.2016


Während der Feiertage nutzen viele Hamburgerinnen und Hamburger die Gelegenheit zu Spaziergängen. Auch wenn im Winter weite Teile der Natur ruhen, gibt es dabei viel zu entdecken, insbesondere die Vogelwelt kann man in diesen Wochen gut beobachten. "Die Vögel sind jetzt in Bäumen und Sträuchern besser zu entdecken, weil das Blattwerk fehlt. So können auch ungeübte Naturbeobachter viele Arten sehen", erklärt Marco Sommerfeld, Referent für Vogelschutz beim NABU Hamburg. Fernglas und Bestimmungsbuch sollten deshalb bei keinem Ausflug fehlen. So bietet sich Naturfreunden eine gute Gelegenheit, die eigenen Artenkenntnisse zu verbessern und sich schon einmal auf die bundesweite NABU-Mitmachaktion "Stunde der Wintervögel" einzustimmen, die vom 8.-10. Januar 2016 stattfindet.


Der NABU Hamburg stellt fünf Vogelarten vor, die in der Winterzeit bei uns anzutreffen sind:
Buchfink

Im grauen Winter ist der bunte Buchfink ein schöner Anblick. Zumindest "Herr" Buchfink hat ein prachtvolles, buntes Gefieder: Weinrote Brust, blaugrauer der Scheitel, leuchtend weiße Flügelbinden und Schwanzaußenkanten. Das Weibchen trägt ein schlichteres Federkleid in beige-grünlichem Farbton.

Die in Deutschland überwinternden Vögel sind vor allem die Männchen, denn die Weibchen ziehen in wärmere Gegenden. Dieser Umstand verlieh dem Buchfink seinen lateinischen Namen coelebs - "der Ehelose". Im Winter ernährt sich der Buchfink am liebsten von Bucheckern, frisst aber auch andere Sämereien. Zu Gesicht bekommt man ihn leicht, wenn er mit raschen Trippelschritten und nickendem Kopf auf dem Boden umherläuft. Am Futterhaus fressen Buchfinken die heruntergefallenen Körner, Samen oder Haferflocken.

Kohlmeise

Die Kohlmeise ist sicher jedem bekannt, denn sie gehört zu den häufigsten Arten in Hamburg. Ihr schwarz-gelbes Federkleid und das große weiße Wangenfeld am Kopf machen sie leicht erkennbar. Die Kohlmeise verdankt ihren Namen übrigens nicht ihrer schwarzen Kappe auf dem Kopf, sondern dem schwarzen Mittelstreif an der Unterseite. Er erinnert an einen Rußstreifen, wie ihn Holzkohle hinterlässt.

Mit ihrem abwechslungsreichen Gesang, mit dem sie schon einer der ersten Frühjahrsboten ist, bevor der Schnee geschmolzen ist, gehört die Kohlmeise sicherlich zu den beliebtesten Vogelarten in unseren Gärten. Intelligent, anpassungsfähig und frech wie sie ist, kommt sie mit ihren menschlichen Nachbarn prima zurecht. Sie lebt das ganze Jahr über in Gärten, Parks und Wäldern. Im Winter sucht sie häufig Futterhäuser auf, wo sie fettreiche Nüsse und Sonnenblumenkerne frisst.

Stieglitz - Vogel des Jahres 2016

Ab dem Herbst streift der Stieglitz in kleinen Trupps wie auch in größeren Verbänden umher, auf der Suche nach Futter. Bunter als der Stieglitz ist wohl kaum ein anderer Fink unserer Breiten. Besonders fällt sein schwarz-weiß-roter Kopf auf, der ihm ein lustiges Aussehen beschert. Auch besitzt er ein deutlich abgesetztes, gelbes Flügelband. Im hüpfenden Flug leuchtet das gelbe Flügelband des Stieglitzes regelrecht. Weniger auffällig, nämlich zimtbraun, sind Rücken und Flanken, der Bauch ist fast weiß. Stieglitze besuchen im Winter auch Futterstellen und fressen dort besonders gern kleine Körner und Samen, wie z.B. Hirse.

Rotkehlchen

Das Rotkehlchen kann man in diesen Tagen nicht nur gut sehen. Es gehört zu den wenigen heimischen Vogelarten, deren Gesang man auch jetzt im Winter hören kann. Wenn man die perlend dahinfließende Strophe hört, ist der Vogel nicht weit. Mit seiner roten Brust ist es aber auch optisch leicht zu erkennen. Nur Männchen und Weibchen kann man nicht auseinanderhalten, denn beide haben das gleiche Aussehen. Im Winter besetzen auch Weibchen Reviere - oft in Lebensräumen, die zwar im Frühjahr kein Brutpaar, wohl aber einzelne Vögel während der kalten Jahreszeit ernähren können. Gegen Ende des Winters kehren die Weibchen dann zu den Brutrevieren und ihrem Partner des Vorjahres zurück.

Zum Nahrungsspektrum des Rotkehlchens zählen vorrangig Insekten, die im Winter jedoch rar sind. Daher frisst es auch Beeren und kleine Sämereien. Am Futterhaus kann man es regelmäßig sehen, wie es trotz seines dünnen Insektenfresserschnabels auch Fettfutter und Nussstückchen frisst.

Gimpel

Beim Blick auf die prächtige rote Brust könnte man diesen Vogel zunächst vielleicht für ein aufgeplustertes Rotkehlchen halten. Doch bei genauerem Hinsehen bemerkt man die Merkmale, die den Gimpel ausmachen: Stahlgrauer Rücken, schwarzer Kopf und leuchtend weißer Bürzel. Zu seinem zweiten Namen "Dompfaff" verhalfen dem Gimpel die schwarze Kappe und die rosa Brust. Wie so oft ist auch bei dieser Vogelart das Weibchen weniger farbenfroh.

Der scheue Vogel bevorzugt dichtes Gebüsch und Bäume. In Parks und Gärten findet man ihn vor allem dort, wo immergrüne Pflanzen stehen, aus denen dann nur sein melancholisches Flöten zu hören ist. Bei den Gimpeln singen übrigens auch die Weibchen.


Die Aktion "Stunde der Wintervögel" findet vom 8. bis 10. Januar 2016 statt: Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) ruft Naturfreunde auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden.

Die Wintervogelzählung funktioniert ganz einfach: Von einem ruhigen Beobachtungsplätzchen aus wird von jeder Art die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig zu beobachten ist. Die Beobachtungen können dann im Internet unter www.stundederwintervoegel.de bis zum 18. Januar gemeldet werden, die Ergebnisse werden dort ausgewertet. Zudem ist am 9. und 10. Januar jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet.

Weitere Infos unter
www.NABU-Hamburg.de/stundederwintervoegel

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Quelle:
Pressemitteilung pm 175/15, 18.11.2015
Naturschutzbund Deutschland (NABU)
Landesverband Hamburg e.V.
Klaus-Groth-Straße 21, 20535 Hamburg
Tel.: 040/69 70 89-0, Fax: 040/69 70 89-19
E-Mail: info@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Dezember 2015

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