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AKTION/239: Spatz bleibt häufigster Wintervogel in Rheinland-Pfalz (NABU RP)


NABU Landesverband Rheinland-Pfalz - 2. Februar 2016

Spatz bleibt häufigster Wintervogel in Rheinland-Pfalz

Über 3.000 Vogelfreunde beteiligen sich bei der Stunde der Wintervögel 2016


Mainz/Berlin - Der am häufigsten beobachtete Wintervogel in Rheinland-Pfalz bleibt wie bundesweit der Spatz. Auch bei der sechsten "Stunde der Wintervögel" behauptete der Haussperling (Passer domesticus) damit seinen Spitzenplatz. Bei Deutschlands größter wissenschaftlicher Mitmachaktion, die vom 8. bis 10. Januar stattfand, haben in Rheinland-Pfalz 3.239 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehr als 97.600 Vögel in Gärten und Parkanlagen gezählt.

Auf den ersten Plätzen gibt es im Vergleich zum Vorjahr kaum Veränderungen: Der Haussperling führt die Rangliste an. Auf den Plätzen zwei und drei liegen Kohl- und Blaumeise gefolgt von Amsel und Feldsperling. Innerhalb der Top Ten auf Platz 10 abgerutscht ist der Star (2015: Platz 5). Hier scheint der bis zum Zähltermin besonders milde Winter seine Auswirkungen gezeigt zu haben. "Temperaturbedingt haben die Stare in Feld und Flur in diesem Winter ausreichend Nahrung finden können, sodass sie sich vergleichsweise selten in unsere Gärten zurückziehen mussten", erklärt Olaf Strub, Ornithologe des NABU Rheinland-Pfalz.

Der Kälteeinbruch kurz vor dem Zähltermin im Norden Deutschlands führte außerdem zu einer kleinen Kuriosität: Viele Kraniche, die bis dahin versucht hatten, in Deutschland zu überwintern, machten sich mitten im Winter doch noch auf den Weg in den warmen Südwesten und wurden dabei, obwohl keinesfalls typische Gartenvögel, über vielen Gärten ziehend beobachtet. 1.434 Kraniche wurden in Rheinland-Pfalz gemeldet, wobei manche ziehenden Trupps sicherlich mehrfach registriert wurden. Betrachtet man die Deutschlandkarte der Wintervögel bildet sich ganz deutlich der Hauptflugkorridor der Kraniche ab, von dem ein Teil über Rheinland-Pfalz führt.

Abgesehen von den vermehrt in Deutschland überwinternden Kranichen konnten deutschlandweit keine deutlich erhöhten Zahlen von überwinternden Zugvögeln festgestellt werden. Für typische Kurzstreckenzieher wie Hausrotschwanz, Zilpzalp und Bachstelze, die regelmäßig in Deutschland zu überwintern versuchen, konnte in Rheinland-Pfalz genauso wie bundesweit kein Trend festgestellt werden.

Ein Gartenvogel, den der NABU 2016 besonders im Blick hat, ist der Stieglitz als "Vogel des Jahres". Sein Bestand nimmt deutschlandweit stark ab, er schätzt aber winterliche Futterstellen. In Rheinland-Pfalz hat er im Vergleich zum vergangenen Jahr einen Platz gut gemacht und landet nunmehr auf Rang 15. Im Jahr des Stieglitz fordert der NABU alle Bürger auf viele 'bunte Meter' aus samenreichen Wildblumen zu schaffen, um den Bestand dieses bunten Gartenvogels zu sichern.

Vom 13. bis 15. Mai findet die Schwesteraktion "Stunde der Gartenvögel" statt, bei der die Brutvögel in Gärten und Parks im Mittelpunkt stehen. Langzeitstudien wie die "Stunde der Wintervögel" und "Stunde der Gartenvögel" liefern Vogelschützern eine Fülle wertvoller Informationen zum Schutz der Artenvielfalt.

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Quelle:
NABU Rheinland-Pfalz, 02.02.2016
Frauenlobstraße 15-19, 55118 Mainz
Telefon: 06131/14039-26, Telefax: 06131/14039-28
E-Mail: Kontakt@NABU-RLP.de
Internet: www.NABU-RLP.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2016

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