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EUROPA/040: EU-Kommission fordert Handelsverbot für Roten Thun (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 25.02.2010

EU-Kommission fordert Handelsverbot für Roten Thun


Die Europäische Kommission hat im Februar vorgeschlagen, die Europäische Union solle sich für ein internationales Handelsverbot mit dem Blauflossenthunfisch (auch Roter Thun genannt) einsetzen. Der Vorschlag wird nun von den Mitgliedstaaten beraten, damit die EU auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz des CITES (Abkommen zum internationalen Handel mit gefährdeten Arten) vom 13. bis 25. März 2010 in Doha, Qatar, einen gemeinsamen Standpunkt vertreten kann. Die EU hat auf der Versammlung der 175 CITES-Mitglieder 27 Stimmen.

Der Rote Thun soll nach Willen der EU-Kommission in den Anhang I des CITES-Abkommens aufgenommen werden. Das würde niedrige Fangmengen und dadurch eine Erholung des Bestandes ermöglichen sowie eine weitere Vermarktung von Rotem Tun auf dem europäischen Markt sicherstellen. Es würde lediglich zu einem Stopp des internationalen Handels führen und so den Verkauf des begehrten Fischs für den japanischen Markt unterbinden. Dieser gilt als ökonomische Triebfeder für die Entwicklung hin zu Überkapazitäten der industriellen Fangflotten und dem Kollaps der Tunfischbestände.

Heute liegen die Fangmengen für den Tunfisch weit höher als die von Wissenschaftlern empfohlenen Grenzwerte. Die Quote für 2010 ist sogar 1,7 mal höher als der kritische Wert, bei dem eine fünfzigprozentige Chance besteht, dass sich die Bestände erholen. Eine Aufnahme in CITES-Anhang I wird die Internationale Kommission für den Schutz des Atlantischen Tunfischs ICCAT darin unterstützen, die Tunfischerei effizient zu verwalten und niedrigere Fangquoten festzulegen, die zur Erholung der Tunfischbestände führen können. [bv]

Pressemitteilung EU-Kommission
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference=IP/10/172&format=HTML&aged=0&language=DE&guiLanguage=en

www.iccat.int
www.cites.org


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Quelle:
Newsletter zur EU-Umweltpolitik
Nr. 08/10, 25.02.2010
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 25.02.2010
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2010