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GESCHÄFTE/103: EU beschränkt Robbenhandel (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände

EU-Koordination - 24.07.2008

EU beschränkt Robbenhandel


Der Vorschlag, den die Kommission am 23. Juli vorstellte, sieht vor, den Handel von Robbenprodukten zu verbieten, wenn die Tiere dafür unter "unnötigen Qualen" getötet wurden. Der Handel mit Robbenerzeugnissen soll nur in Fällen gestattet werden, in denen Garantien dafür vorliegen, dass die Jagdmethoden mit einem hohen Tierschutzniveau im Einklang stehen und den Tieren keine unnötigen Schmerzen bereitet wurden. Eine Ausnahme soll für Eskimos gelten, deren Existenz auch die traditionelle Robbenjagd sichere. Ziel des Kommissionsvorschlags ist es, ein hohes Tierschutzniveau zu gewährleisten. Der Vorschlag wird nun dem Europäischen Parlament und dem Rat zur Billigung vorgelegt.

Laut Kommission werden jährlich 900.000 Robben getötet. Ein Drittel davon geht in die EU. Tierschützer fordern ein vollständiges Jagdverbot. Denn aus Tierschutzsicht gebe es bei der Robbenjagd keine so genannten "humanen" Tötungsmethoden, kritisierte Thomas Pietsch, Wildtierexperte der Tierschutzstiftung Vier Pfoten. Darüber hinaus ließe sich das jährliche Abschlachten auf dem Eis kaum kontrollieren. Deshalb stelle sich auch die Frage, wer die Garantie für die Jagd ohne "unnötige Qual" erbringen müsse. [bv]

Vier Pfoten
http://www.presseportal.de/pm/17477

IP/08/1197
http://europa.eu/rapid/pressReleasesAction.do?reference= IP/08/1197&type=HTML&aged=0&language=EN&guiLanguage=en

Weitere Informationen der EU-Kommission
http://ec.europa.eu/environment/biodiversity/animal_welfare/index_en.htm


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Quelle:
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination, 24.07.2008
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. August 2008