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INITIATIVE/343: NABU startet Vergleich der Artenschutzbemühungen in den Hamburger Bezirken (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 15. Januar 2010

Schutz der Artenvielfalt

NABU startet Vergleich der Hamburger Bezirke


Vor zwei Jahren hatte jeder der sieben Hamburger Bezirke eine Patenschaft über seltene Tiere, Pflanzen oder Lebensräume übernommen. Damit sollte auf die Bedeutung der Artenvielfalt hingewiesen werden. Der NABU Hamburg hat jetzt einen Fragebogen an die Bezirksamtsleiter verschickt und darum gebeten, bis Februar zu ihren Aktivitäten beim Schutz ihrer Patentiere bzw. Patenpflanzen Stellung zu nehmen. Bereits im letzten Jahr hatte der NABU Bilanz über diese Bezirksaktivitäten gezogen; mit dem Ergebnis "Wandsbek Top! Harburg Flop!". Anlässlich des internationalen Jahres der Artenvielfalt 2010 wird der NABU den Vergleich der Bezirke zum Artenschutz nun wiederholen.

"Die knappen personellen und finanziellen Mittel sowie die Zerschlagung der Naturschutzreferate machen es den Bezirken schwer, erfolgreichen Naturschutz zu betreiben", stellt Alexander Porschke, Zweiter Vorsitzender des NABU Hamburg fest. "Dennoch muss die biologische Vielfalt als existenzielle Lebensgrundlage für den Menschen begriffen und geschützt werden". Mit dem Vergleich ihrer Naturschutz-Aktivitäten will der NABU die Bezirke an ihre Patenschaften und ihre Verantwortung für den Erhalt der Artenvielfalt erinnern. "Gerade bei den alltäglichen Entscheidungen in den Bezirksverwaltungen wird zu wenig Rücksicht auf den Schutz der Artenvielfalt genommen", meint der NABU-Vize. "Trotz Willensbekundung des Senats, den hohen Flächenverbrauch in Hamburg zu senken, wird weiter in Landschaftsschutzgebieten, für die oftmals die Bezirke zuständig sind, gebaut und geschützte Biotope zerstört."

Im April 2009 zog der NABU die erste Bilanz der Bezirksaktivitäten zu den Patenschaften und präsentierte eine Rangliste der Bezirke: 1. Wandsbek (Forellenbach) 2. Bezirk Mitte (Haussperling), 3. Bergedorf (Eisvogel), 4. Eimsbüttel (Großer Abendsegler), 5. Altona (Kiebitz), 6. Nord (Gagelstrauch und Winterlibelle) und 7. Harburg (Grasfrosch). Wandsbek hatte bereits lange vor der Übernahme der Patenschaft erhebliche Schritte unternommen, um für die Forelle naturnahe Gewässer zu entwickeln. Damit war dieser Bezirk mit seinen Aktivitäten der Leuchtturm unter den Bezirken, bewertete der NABU vor knapp einem Jahr das Engagement. Die wesentliche Erkenntnis dieser ersten Bilanz war aber, dass dem Naturschutz nach massiven Kürzungen in den Bezirken viel zuwenig Bedeutung gegeben wird.

Ausführliche Infos dazu und zum Schutz der Artenvielfalt gibt es unter www.NABU-Hamburg.de


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 5/10, 15.01.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Januar 2010