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INSEKTEN/187: Neue Hotels für Ehrengäste! - Bienenschutzprojekt startet (NABU NI/NAJU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen / Naturschutzjugend NAJU Niedersachsen - Hannover, 11. Juli 2011

Artenschutz / NAJU Niedersachsen Projekt

Neue Hotels für Ehrengäste!
Naturschutzjugend NAJU Niedersachsen startet Bienenschutzprojekt


Hannover - Zu Beginn des kommenden Schuljahres startet die Naturschutzjugend NAJU das neue Projekt 'Bee and You - Die Biene und Du'. Das Umweltbildungsprojekt soll die Artenkenntnisse und das Naturverständnis von Kindern in ganz Niedersachsen fördern. Beim Bau von Insektenhotels und der Anlage von Bienengärten erfahren die Teilnehmer alles Wissenswerte und lernen die emsigen Honigsammler und ihre Verwandten dabei näher kennen. Das Angebot richtet sich an Schulklassen der Stufen drei bis sechs, die sich ab sofort für eine Teilnahme anmelden können.

Den Schulklassen werden zur Umsetzung Samentütchen mit Wildblumen sowie Material zum Bau von Insektenhotels zur Verfügung gestellt. Ein umfangreiches Starterpaket versorgt die Teilnehmer mit Bauanleitungen und Aktionsideen und liefert allen wichtigen Hintergrundinformationen: "Wir möchten die Schüler damit motivieren, ihre Hotels komplett in Eigenregie zu bauen, das Material hierzu wird von uns gestellt. Bei Bedarf können wir Grundgerüste für die Hotels zur Verfügung stellen, die 'Inneneinrichtung' ist dann der Fantasie und Kreativität der Klassen überlassen", erklärte NAJU-Projektleiterin Vanessa Pache. Das Innere der Bienenhotels kann zum Beispiel mit Schilfhalmen aus Stroh, Baumscheiben mit Bohrlöchern verschiedener Größe oder Lehmflächen ausgestattet werden und so verschiedenen Wildbienenarten als Brutstätte dienen.

Ein weiterer Projektbaustein sind Workshops, in denen sich Schüler zu Bienenbotschaftern ausbilden lassen können, die das Wissen über die Wichtigkeit der Bienen auch für den Menschen und seine Ernährung an ihre Altersgenossen weitergeben sollen. Dafür erhalten sie bei dem Workshop nicht nur das Fachwissen, sondern erwerben auch wichtige Qualifikationen zur Vermittlung an andere.

Und auch die betreuenden Lehrer sollen im Projekt nicht zu kurz kommen: Projektbegleitend werden zusätzlich umweltpädagogische Multiplikatorenfortbildungen entwickelt. Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer sollen an diesem Tag lernen, wie sie sich dem Thema Bienen mit Kindern annähern können, sie erhalten Aktions- und Spieltipps, werden über eventuelle Risiken oder Gefahren aufgeklärt und haben die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen.

Anmeldung zur Teilnahme und weitere Informationen bei Vanessa Pache von der NAJU, Telefon: 0511 / 9 11 05 30, E-Mail: pache@NAJU-niedersachsen.de.

Das Projekt 'Bee and You - Die Biene und Du' wird gefördert von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung.


Hintergrund

Ca. 80 Prozent aller Pflanzenarten sind auf eine Fremdbestäubung durch Tiere, Wind oder Wasser angewiesen. Die Solitärbienen fungieren, wie viele andere Insekten auch, als Bestäuber von Blütenpflanzen. Viele Arten haben eine symbioseähnliche Beziehung zu einer bestimmten Pflanzenart oder -gattung, so dass die Population der einen Seite von der Existenz der anderen abhängt. Die wichtigsten Pflanzenbestäuber sind die Honigbienen, die ca. 80 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen übernehmen.

Leider sind Bienen durch viele Faktoren gefährdet, den wichtigsten Faktor stellt der Mensch und sein Einfluss auf die Umwelt dar. Vor allem durch Vernichtung der Lebensräume sind einige Bienenarten auf der Roten Liste gelandet oder bereits ausgestorben. Vor allem durch die Landwirtschaft gehen Kleinstrukturen verloren, damit einher geht der Verlust von Nahrungsangeboten und Nistplätzen.

Aus Sicht des Artenschutzes ist es daher hilfreich, Wildbienen vor allem Nistplätze anzubieten. Da viele Bienen für ihre Brut Hohlräume benötigen, wird immer wieder auf Insektenhotels zurückgegriffen, die häufig Baumscheiben mit Bohrlöchern, Schilfhalmen und mit brüchigen Lehmflächen beinhalten, in denen bei entsprechender Aufstellung Hunderte von Bienen verschiedenster Arten ihre Eier legen können. Weitere Schutzmaßnahmen sind das Aufwerten von Gärten durch eine Vielfalt von Pflanzen oder das Anlegen eigener Bienengärten.


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Quelle:
NAJU-Pressemitteilung, 11. Juli 2011
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2011