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MELDUNG/048: NABU Thüringen rät dazu, Winterquartiere für Igel anzulegen (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Erfurt, 18. Oktober 2011

Geschützt durch den Winter

Der NABU Thüringen rät dazu, Winterquartiere für Igel anzulegen


Die Blätter verfärben sich und fallen von den Bäumen. Jetzt, wo der Herbst in unseren Gärten und Parks Einzug hält, stehen wieder viele ordnungsliebende Gartenbesitzer mit Rechen und Laubsack bereit, um die bunte Pracht aus dem Garten zu entfernen. Statt aber Laub und Zweigschnitt sinnlos, arbeitsreich oder kostspielig zu entsorgen, sollte man besser ein Winterquartier für Igel einrichten, rät der NABU Thüringen. Ebenfalls ist auf das Abbrennen von Reisig und Laub möglichst zu verzichten. Entscheidet man sich trotzdem für diese Variante, muss der Haufen am selben Tag vor dem Brennen umgesetzt werden. Dies ermöglicht Igeln und anderen Kleintieren die Flucht vor dem tödlichen Feuer.

Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub bieten ein gutes Winterquartier für Igel, Kröten, Blindschleichen und Insekten. Gärten sind für die Tiere gerade jetzt im Herbst und Winter wichtige Lebensräume, so der NABU. Schon ab Mitte Oktober wird das Nahrungsangebot für Igel deutlich knapper, die Alttiere beginnen, ihr Winternest zu bauen, und Jungigel versuchen, noch weiter an Gewicht zuzulegen. Ihre Winterquartiere suchen die Igel dann bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf.

Für gesunde Igel gehören die Vorbereitungen zum Winterschlaf zur Routine. Die Tiere haben sich während des Sommers ausreichende Fettreserven zugelegt, von denen sie über Monate hinweg zehren können. Problematisch wird es für viele Igel häufig bei der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Schutz gegen Kälte finden sie in Erdmulden, unter Hecken oder eben in Reisighaufen. Wer Tieren einen dauerhaften Platz bieten möchte, kann den Reisighaufen mit einer Basis aus Feldsteinen versehen. Den besten Schutz haben unsere heimischen Igel in einem mit heimischen Pflanzen bestückten Naturgarten, der frei von Pflanzenschutzmitteln und Schädlingsbekämpfungsmitteln, wie Schneckengift und Co, gehalten wird. In solchen Gärten finden Igel genügend Schnecken, Würmer, Insekten und kleine Mäuse, um gestärkt durch den Winter zu kommen.

Wer Igeln also wirklich helfen will, sollte im Garten für einen geeigneten Lebensraum und eine igelgerechte Nahrungsgrundlage sorgen. Grundsätzlich gilt hierfür, je naturnäher der Garten gestaltet ist, umso geeigneter ist er als Lebensraum für Igel und all die anderen Tiere und Insekten seiner Lebensgemeinschaft. Auch ist es sinnvoll, Kellerschächte und -treppen sowie Schwimmbecken abzudecken oder so einzurichten, dass ein hineingefallener Igel beispielsweise mit Hilfe eines Brettes herausklettern kann. Erdbeernetze bilden für Igel sowie für Vögel eine große Gefahrenquelle und müssen auf jeden Fall entfernt werden. Auch auf im Garten freilaufende Hunde sollte man achten, solange Igel auf ihren Entdeckungstouren und auf Nahrungssuche sind.

Ausführliche Informationen zum Igel bietet die NABU-Broschüre "Der Igel - Pflegefall oder Outdoor-Profi" für 3 Euro inklusive Versand. Oder Sie wollen gleich eine Nisthilfe für den Igel bauen - dann bestellen Sie einfach unsere Broschüre "Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten" für 3,50 Euro inklusive Versandkosten. Ratschläge für mehr Natur im Garten bietet die Broschüre "Gartenlust" für 2,50 Euro inklusive Porto. Kontakt: NABU Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704, Mail: Lgs@NABU-Thueringen.de oder www.NABU-Thueringen.de. Interessante Infos zum Thema Igelschutz finden Sie auch unter www.NABU.de, www.pro-igel.de oder www.igelschutz-ev.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 18.10.2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Oktober 2011