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MELDUNG/165: Frühlingsgefühle bei Kröten - Bitte an Autofahrer um Rücksichtnahme (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - Jena, 14. März 2014

Frühlingsgefühle bei Kröten

NABU Thüringen bittet Autofahrer um Rücksichtnahme



Langsam aber sicher kommt die Amphibienwanderung in Gang. Das warmfeuchte Wetter der kommenden Tage lockt Kröten, Frösche und Molche aus ihren Winterquartieren hervor. In den nächsten Tagen ist überall in Thüringen mit massiven Amphibien-Wanderungen zu rechnen. Der NABU Thüringen bittet deshalb Autofahrer um rücksichtsvolles Fahren an Amphibienwechseln.

Ulrich Scheidt vom NABU-Landesfachausschuss Amphibien und Reptilien und Vorsitzender des Amphibien- und Reptilienschutz in Thüringen (ART) e. V. beschreibt die aktuelle Situation: "Durch die kalten Nächte und die Trockenheit der vergangenen Tage kam die Wanderung von Amphibien nur extrem zögerlich voran. An einigen Stellen waren schon Molche und auch Grasfrösche, die schon in etwas größerer Zahl angewandert sind, zu beobachten. Erdkröten haben sich eher zurückgehalten." Doch die Wetterprognosen für das Wochenende lassen etwas anderes vermuten: "Nach den jetzigen Wettervorhersage wird es am Wochenende feucht und zudem bleiben die Lufttemperaturen vergleichsweise hoch . Die Amphibienwanderung setzt meist bei Bodentemperaturen über 3-4° C ein. Ich denke diese Temperaturen werden an vielen Stellen auch in der beginnenden Nacht überschritten werden und es wird zu den ersten Massenwanderungen kommen", so Ulrich Scheidt.

Amphibien müssen, um in ihre Laichgewässer zu gelangen, oft weite Strecken zurücklegen. Nicht selten führt der Weg dorthin über stark befahrene Straßen. Genau hier lauert die Gefahr. Beim Überqueren der Straßen werden die Tiere überfahren oder können sogar, durch einen geschwindigkeitsbedingten Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn, getötet werden. Deshalb ist ratsam, beim Auftauchen von Amphibien auf der Straße vorsichtig und langsam zu fahren, ohne jedoch andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Selbst bei einer nicht viel befahrenen Straße mit neun Autos pro Stunde liegt die Überlebenswahrscheinlichkeit, beispielsweise bei wandernden Erdkröten, schon bei unter 20 Prozent.

Für die ehrenamtlichen Naturschützer hat in Thüringen die Wandersaison ebenfalls begonnen. Viele NABU-Gruppen betreuen Krötenzäune, um Amphibien an besonders gefährlichen Stellen vor dem Straßentod zu retten. Der NABU bittet Autofahrer auch um verstärkte Rücksichtnahme gegenüber den Betreuern an den Amphibienzäunen. Die Helfer sind am Abend, in der Nacht oder am frühen Morgen bei jeder Witterung auf den Straßen unterwegs. Wer bei der Betreuung der Zäune mithelfen möchte, kann sich beim NABU melden.

Nähere Infos unter: www.NABU-Thueringen.de

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.03.2014
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2014