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MELDUNG/180: Schreiadler "vom Erlöschen bedroht" (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - Newsletter, 25. April 2014

Schreiadler "vom Erlöschen bedroht"

Bestand an Schreiadlern nahezu unverändert - Nur 110 Brutpaare wurden 2013 in Deutschland gezählt



Auch 2013 ist die Zahl an Schreiadler-Brutpaaren in Deutschland nach wie vor auf bedrohlich niedrigem Niveau. Der geringe Anstieg von vier Brutpaaren ist keineswegs ermutigend. Der Schreiadler bleibt "Spitzenreiter" auf der "Roten Liste wandernder Vogelarten".

In Mecklenburg-Vorpommern wurden im vergangenen Jahr 87 Brutpaare gezählt, im Bundesland Brandenburg waren es 23. In Sachsen-Anhalt wurde bereits 2012 der letzte Brutplatz von Schreiadlern aufgegeben. Die Dramatik wird im Vergleich deutlich: Um 1900 war der Schreiadler flächendeckend in den nordöstlichen Bundesländern anzutreffen. Sogar in Bayern gab es einige Brutpaare.

Die Schreiadler-Experten Dr. Wolfgang Scheller aus Mecklenburg-Vorpommern und Dr. Torsten Langgemach aus Brandenburg sind sich einig: Bei der nur geringen Zunahme von Brutpaaren in den letzten Jahren kann nicht von einem Populationsanstieg gesprochen werden. Die Probleme des Schreiadlers sind in den vergangenen Jahren eher schlimmer geworden. Wertvolle Nahrungsflächen für die Greifvögel sind verloren gegangen. Die Ursache für den Rückgang liegt in der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft.

In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land Mecklenburg-Vorpommern maßgeblich gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung, wie man gemeinsam mit Land- und Forstwirten die Schreiadler-Lebensräume verbessern und erhalten kann. Darüber hinaus haben die Projektpartner Vorschläge für eine schreiadlergerechte Gestaltung von öffentlichen Förderinstrumenten erarbeitet. Entstanden ist ein Leitfaden mit Vorschlägen für zukünftige Wald- und Agrarumweltmaßnahmen.

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Quelle:
Newsletter aktuell, 25. April 2014
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. April 2014