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MELDUNG/314: Fledermausschutz an Gebäuden (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 7. Oktober 2015

Fledermausschutz an Gebäuden

NABU-Broschüren mit Tipps für eine fledermausfreundliche Gebäudesanierung


Hannover - Beim NABU Niedersachsen sind zwei Broschüren erhältlich, die alle Fledermausfreunde über Fledermäuse sowie deren Schutzmöglichkeiten informieren.

Die 39-seitige Broschüre "Fledermäuse - Flugkünstler der Nacht" ist bereits in der siebten Auflage erschienen und informiert über die Lebensweise und das Verhalten der fliegenden Säugetiere. Anhand zahlreicher Fotos werden unterschiedliche Arten vorgestellt sowie deren Unterscheidungsmerkmale aufgezeigt. Die Bandbreite der vorgestellten Arten reicht vom großen Abendsegler bis hin zur Zwergfledermaus. Auch das Thema Konflikte wird nicht ausgespart. Wussten Sie beispielsweise, dass Fledermäuse mit ihrer Beute Insektizide und Pestizide aufnehmen? Über diese und weitere Problematiken wird in der Broschüre diskutiert. Zudem wird aufgezeigt, was Sie konkret in Ihrem Umfeld tun können, um den fliegenden Säugern zu helfen.

An dieser Stelle setzt auch die zweite Broschüre "Fledermausschutz an Gebäuden" an. Nachdem sie in der ersten Broschüre über die Lebensweisen informiert wurden, beschäftigt sich diese Broschüre mit konkreten Maßnahmen. Es werden Tipps für eine fledermausfreundliche Gebäudesanierung gegeben. Die Mehrzahl der 19 in Niedersachsen vorkommenden Arten sind Gebäudebewohner. Die Suche nach geeigneten Gebäudequartieren wird für Fledermäuse immer schwerer, da aus energetischen Gründen die Häuser und Dächer gedämmt werden und keine Einschlupfmöglichkeiten für die Tiere dann mehr vorhanden sind.

Dachböden eignen sich für viele Fledermausarten als Sommerquartier. Unter anderem das Große Mausohr und das Graue Langohr ziehen dort ihre Jungen auf. Nicht immer wird man ihre Anwesenheit bemerken. Einige hängen zwar sichtbar im Dachraum, andere Arten verstecken sich aber auch gerne im Gebälk oder in Mauerspalten. Ihren Winterschlaf halten viele Fledermausarten gerne in Stollen, Bunkern, Kellern und Gewölben. Für ihre Ruhezeit bevorzugen die Tiere eine hohe Luftfeuchtigkeit und eine "angenehme" Kühle von drei bis sechs Grad Celsius. Manche Arten sind auch frosthärter. Hinter offenen Fugen liegende Spalten suchen etwa die kälteverträglichen Abendsegler gerne als Winterquartier auf. Die Spalten fungieren als künstliche Felsen. Holz- oder Eternitverkleidungen an Hauswänden, Flachdachkanten, Fensterläden oder Windbretter zählen auch zu Spaltenquartieren, die dem natürlichen Typ einer abstehenden Rinde ähnlich sind. Kleineren Fledermausarten reichen manchmal Spalten mit einer Breite von nur ein bis zwei Zentimetern.

Bei einer artenschutzgerechten Haussanierung müssen viele Details beachtet werden: Als Faustregel gilt jedoch die fledermausfreie Zeit von September bis März/April für die Sanierung eines Sommerquartiers und April bis September für Winterquartiere.

Die 32-seitige Broschüre zeigt anschaulich, welche Quartiermöglichkeiten an Gebäuden von Fledermäusen genutzt werden und wie einfach und mit wenig Aufwand Quartiere geschaffen werden können. Das Angebot wird komplettiert durch eine Bauanleitung für einen Fledermausspaltenkasten mit Hinweisen zur Anbringung und Pflege sowie Bezugsadressen.

Das Gesamtpaket "Fledermausschutz an Gebäuden" sowie "Fledermäuse - Flugkünstler der Nacht" erhalten Sie zum einmaligen Vorteilspreis von 5 Euro bzw. acht Briefmarken zu 62 Cent beim NABU Niedersachsen, Stichwort "Fledermausschutz", Alleestr. 36, 30167 Hannover.

Fledermausrufe hörbar machen

Für echte Fledermausexperten oder diejenigen die es werden wollen, hat der NABU eine Lernhilfe zur Bestimmung der mitteleuropäischen Fledermausarten veröffentlicht. Denn alle heimischen Arten jagen und orientieren sich mittels der Ultraschall-Echoortung. Diese Laute sind jedoch für den Menschen nicht wahrnehmbar. Ein Bat-Detektor wandelt diese Rufe in hörbare Laute um. Wie man die mitteleuropäischen Fledermausarten mit Hilfe eines Bat-Detektors unterscheiden kann, erklärt diese NABU Lern- und Übungsanleitung. Auf der mitgelieferten CD werden 94 Rufbeispiele gegeben, die im Heft als Text und Grafik nochmals erläutert werden.

Das Heft mit CD kann für 5 Euro bzw. acht Briefmarken zu 62 Cent beim NABU Niedersachsen, Stichwort "Fledermausrufe", Alleestr. 36, 30167 Hannover bestellt werden.

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Quelle:
Pressemitteilung 156/15, 07.10.2015
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
E-Mail: Info@NABU-Niedersachsen.de
Internet: www.NABU-Niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2015

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