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VÖGEL/476: NABU-Beobachtungstipp für März - Zugvögel läuten den Frühling ein (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 27. Februar 2009

NABU-Beobachtungstipp für März

Hochbetrieb am Himmel über NRW
NABU: Zugvögel läuten den Frühling ein


Düsseldorf - Obwohl der Winter noch nicht richtig lockerlassen will, deuten die ersten heimkehrenden Zugvögel bereits auf das bevorstehende Ende der kalten Jahreszeit hin. So wurden in den letzten Wochen Feldlerchen und Kiebitze bei ihrer Rückkehr beobachtet. "Besonders auffällig sind zurzeit die Kraniche, die in keilförmigen Formationen über Nordrhein-Westfalen fliegen", sagt Bernd Jellinghaus, Sprecher des Landesfachausschusses für Ornithologie und Vogelschutz des NABU NRW. Die Köln-Bonner Bucht, die Eifel und die Region Aachen liegen direkt unter dem westlichen Hauptzugweg der großen schlanken Vögel. Die ersten Kraniche wurden bereits Mitte Februar im Raum Bonn auf ihrer Reise Richtung Nordosten gesichtet. Jüngste Meldungen auch größerer Trupps liegen aus Köln aber auch vom Niederrhein vor.

"Im langjährigen statistischen Mittel findet der Hauptzug über der Kölner Bucht zwischen dem 5. und 13. März statt", so Jellinghaus weiter Den bisherigen Kranich-Beobachtungsrekord hielten Naturschützer des NABU Aachen: Zwischen dem 5. und 13. März 1991 beobachteten sie über 8.000 Kraniche in der Region. Die Vögel verbrächten die Wintermonate überwiegend im sonnigen Spanien oder in Frankreich. Ihr wichtigstes Überwinterungsgebiet liege in der Extremadura im Westen Spaniens. Dort suchten die Vögel in den lichten mediterranen Eichenwäldern nach den Früchten der Stein- und Korkeichen. Auf dem Rückweg in ihre Brutgebiete durchquerten die Kraniche Deutschland auf einem recht schmalen Korridor in Richtung vorpommernsche Boddenlandschaft.

Und weitere Vogelscharen würden in den nächsten Wochen zurückerwartet: Auch Mönchsgrasmücken, Singdrosseln und Buchfinkenweibchen kehrten jetzt in ihre Brutgebiete zurück. "Die Vögel, die nun aus ihren Winterquartieren heimkehren, sind so genannte Kurzstreckenzieher. Sie verbringen die kalte Jahreszeit in Südeuropa. Erst später im April oder Mai treffen die Langstreckenzieher aus Afrika bei uns ein", erklärt der NABU-Vogelexperte Zu ihnen zählte zum Beispiel der Mauersegler, der in Südafrika überwintert und als einer der letzten Zugvögel zurück nach Deutschland kommt. Während viele Zugvögel nun aus dem Süden heimkehren, verlassen einige andere NRW im Gegenzug. Wildgänse, die am Niederrhein überwinterten, würden bald in Richtung Norden nach Skandinavien oder Sibirien aufbrechen.

Doch nicht nur die Heimkehrer ließen im Frühling Gärten und Parks zum Leben erwachen, auch die Vögel, die den Winter hier bei uns verbrächten, machten sich jetzt wieder lautstark bemerkbar. Dazu zählten zum Beispiel Buchfinken, Kleiber, Kohlmeise, Zaunkönig, Heckenbraunelle und Amsel. Während des Winters verhielten sie sich weitgehend ruhig, um Energie zum Überleben zu sparen. Ab Februar könne man sich an milderen Tagen bereits wieder an ihrem Gesang erfreuen. "Zweck des fröhlichen Zwitscherns ist neben der Revierabgrenzung natürlich das Anlocken eines Partners für das Brutgeschäft", erklärt Jellinghaus.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 11/09, 27. Februar 2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. März 2009