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VÖGEL/601: Stunde der Gartenvögel - Amsel in Hamburg vorn (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 28. Mai 2010

Amsel in Hamburg vorn

NABU präsentiert Hamburger Ergebnisse der "Stunde der Gartenvögel 2010"


Vom 7. bis 9. Mai fand bundesweit die "Stunde der Gartenvögel" statt. Nun stellt der NABU Hamburg das Endergebnis vor. Den ersten Platz in der Hansestadt behauptet die Amsel mit insgesamt 1.990 Meldungen. Auf Platz 2 und 3 stehen, wie in den Jahren zuvor auch schon, die Kohl- bzw. die Blaumeise, gefolgt von der Elster (Platz 4), der Ringeltaube (5) und dem Hausspatz (6). Bundesweit beteiligten sich in diesem Jahr rund 40.000 Vogelfreunde, allein aus Hamburg wurden etwa 13.000 Beobachtungen gemeldet.

"Damit gibt es auf den ersten vier Plätzen keine Veränderungen gegenüber dem Vorjahr", erklärt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg. In der Platzierung verschlechtert hat sich aber der Haussperling (von 5 auf 6). Er schneidet in Hamburg im Gegensatz zum Bundestrend - hier liegt er auf Platz 1 - vergleichsweise schlecht ab. "Offensichtlich hat er es gerade in Hamburg äußerst schwer sich zu behaupten, weil ausreichend Lebensraum fehlt", beklagt Porschke. Neben dem Spatz haben sich auch der Star (von 6 auf 9) und der Mauersegler (von 7 auf 20) in der Platzierung zum Teil erheblich verschlechtert. "Die Mauersegler sind in diesem Jahr recht spät aus den Überwinterungsgebieten zurückgekommen, so dass man selbst Mitte Mai nur wenige gesehen hat", erklärt Porschke den Abfall dieses flinken Fliegers bei der Vogelzählung Anfang Mai. "Dagegen können wir uns den Rückgang des Stares anhand der Daten nicht erklären." Dass sich die Ringeltaube von Platz 9 auf Platz 5 verbessert hat, könnte nach Ansicht des NABU ein Zeichen der weiteren Verstädterung dieses ehemals "Waldvogels" sein. "Aber auch die noch nicht so dichte Belaubung zur Zeit der Zählung infolge des kalten Wetters könnte diesen Vogel sichtbarer gemacht haben", so der Vogelfreund.

Der NABU betont, dass jeder dem Haussperling, aber auch den anderen heimischen Vögeln helfen kann. Infos und Tipps hierzu gibt es in den Infozentren des NABU. Porschke sieht aber auch die Politik gefordert, im Jahr der Biodiversität aktiv etwas für die heimische Vogelwelt zu tun. "Der Bezirk Mitte hat bewiesen, dass sich auch mit vergleichsweise wenig finanziellen Mitteln Nistplätze für den Haussperling schaffen lassen", lobt Porschke die Bezirksaktivitäten. "Insgesamt muss Hamburg aber viel mehr für den Schutz unserer Vögel unternehmen. Denn was den Vögeln nützt, hilft auch vielen anderen Tieren und Pflanzen!" Aus Sicht des NABU fehlt es in Hamburg besonders an einer Vernetzung der einzelnen Schutzgebiete. Denn trotz der gerade beschlossenen Zielvorgabe, dass 15 % der Stadt einem Biotopverbund gewidmet werden sollen, werden nach wie vor wichtige Naturflächen bebaut. Ein systematischer Biotopverbund ermöglicht erst den für den Arterhalt notwendigen Austausch von Tieren und Pflanzen zwischen den Gebieten, so der NABU. "Beim Biotopverbund muss der Senat nun der gesetzlichen Vorgabe folgen und den Verbrauch von Naturflächen stoppen", meint Porschke.

Weitere Ergebnisse (auch nach Postleitzahlen sortierbar) gibt es unter www.stunde-der-gartenvoegel.de und www.NABU-Hamburg.de. Eine Beratung zum Thema Gartenvögel ist im NABU-Infozentrum Eimsbüttel, Osterstraße 58, im NABU-Infopunkt Wandse, Sylter Weg 2/Ecke Walddörfer Straße (Öffnungszeiten: Mo bis Do 14 bis 17 Uhr) sowie im Infohaus Duvenstedter Brook, Duvenstedter Triftweg 140 (Di bis Fr 14 bis 17 Uhr, Sa 12 bis 18 Uhr, So und feiertags 10 bis 18 Uhr) erhältlich.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 79, 28.05.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2010