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KOHLEALARM/104: Klimakampf und Kohlefront - trotz alledem ... (Klimacampbündnis 2014)


Klimacampbündnis 2014
Pressemitteilung vom 10. Juli 2014

Klimacamp trotz Verhinderungsversuchen von RWE



Mit den Säulen Bildung, Vernetzung, Aktionen und Alternatives Leben ist das Klimacamp seit jeher ein Dorn im Auge von RWE. Hier kommen viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zusammen, die ein Gefühl für das lokale aber auch globale Ausmaß des Braunkohleabbaus bekommen und nicht selten dadurch aktiv werden.

Seit Frühjahr diesen Jahres laufen die Vorbereitungen für das Klimacamp 2014 am Tagebau Garzweiler. Seitdem versucht RWE mit seiner Allmachtstellung, das Camp zu verhindern. Landbesitzer*innen trauen sich angesichts der bevorstehenden Verhandlung und zahlreicher Abhängigkeiten nicht, ihre Flächen für das Klimacamp zur Verfügung zu stellen. "Was wir in der Region erleben sind Anwohner*innen, die allein einer Umsiedlungsabteilung von RWE mit zahlreichen Gutachten, Terminen und Stellungnahmen gegenüberstehen. Sie kämpfen gegen einen Energiekonzern, der unter Androhung von Zwangsenteignung letztlich immer am längeren Hebel sitzt", so Stefan Förster von der BUNDjugend NRW. Die Gebrüder Meier, die eingeladen haben, auf den Flächen ihrer Gärtnerei das Camp durchzuführen, haben auf vielfältigen Druck von RWE, Bezirksregierung und Polizei letzlich eine Verkaufseinigung mit dem Konzern unterschrieben. Ein weiterer Landbesitzer hat angesichts weiterer Druckmittel von RWE seine vormalige Zusage zurückgezogen.

Dessen ungeachtet versichern die Klimacamporganisator*innen, dass das Camp stattfinden wird. "Es kann und darf nicht sein, dass eine kritische Öffentlichkeit und das Demonstrationsrecht durch das Betreiben von RWE verhindert wird", so Förster weiter. "Der Unmut in der Region ist groß und wächst. Dank unserer zahlreichen, im Kontext unseres langjährigen Engagements gegen den Klimakiller Braunkohle gewachsenen Kontakte, werden wir rechtzeitig eine Alternativfläche finden."

Birgit Cichy von der Initiative "Gelbes Band" verdeutlich die Unterstützung aus der Region. "Wir finden es gut, dass das Klimacamp nach 2010 neuerlich in das Gebiet Garzweiler kommt, um das Geschehen hier an die Öffentlichkeit zu bringen. Es ist wichtig, dass wer aufsteht, um gegen die Allmachtstellung von RWE zu protestieren."

"Auch in Bezug auf die klimapolitische Positionierung der Landesregierung zur Verkleinerung von Garzweiler II, meint der Energiekonzern sich nach Gutsherrenmanier verhalten zu müssen", so Emilio Weinberg von attac Köln. "Statt sich nach politischen Rahmensetzungen auszurichten, die angesichts der Klimakatastrophe noch viel zu gering ausfallen, will RWE eine Begrenzung des Tagebaus bis 2030 nicht akzeptieren."

Das Klimacamp im Rheinland findet bereits zum fünften Mal statt. Nachdem es 2010 schon einmal in Borschemich veranstaltet wurde, kehrt es 2014 an den Tagebau Garzweiler zurück. In den drei Jahren dazwischen wurden die Zelte in Manheim am Hambacher Tagebau aufgeschlagen.


Unter folgender Adresse können Sie mehr Informationen finden:
www.klimacamp-im-rheinland.de

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Quelle:
Klimacampbündnis 2014
E-Mail: klimacamp-im-rheinland@autistici.org
Internet: www.klimacamp-im-rheinland.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Juli 2014