ROBIN WOOD - Pressemitteilung vom 27. April 2016
Kletterprotest von ROBIN WOOD zur Vattenfall-Hauptversammlung in Stockholm
Don't sell the Climate. End Coal Now!
Foto: © ROBIN WOOD
AktivistInnen von ROBIN WOOD protestieren heute in Stockholm zeitgleich
zur Vattenfall-Jahreshauptversammlung gegen das Abstoßen der
konzerneigenen Braunkohlesparte in Deutschland an den tschechischen
Investor EPH (Energetický a Prumyslovy Holding) und dessen
Finanzpartner PPF Investments. An dem öffentlichen Freiluftaufzug
Katarinahissen auf Södermalm in Stockholm - einem Wahrzeichen der
schwedischen Hauptstadt - brachten vier KletteraktivistInnen gegen 9:00 Uhr
in etwa 30 Meter Höhe ein Banner an mit der Aufschrift "Don't sell the
Climate. End Coal Now!" ["Das Klima nicht verkaufen. Kohleausstieg
jetzt!"]. Die Aktion wird voraussichtlich bis zum Mittag andauern. Von der
schwedischen Regierung fordern die AktivistInnen aus Deutschland und
Schweden, das Geschäft des Staatskonzerns Vattenfall mit EPH zu stoppen und
Verantwortung für Klima, Umwelt und Gesellschaft zu übernehmen.
"Schweden handelt nach dem Motto 'Aus den Augen, aus dem Sinn'", sagt Philip Bedall, Energiereferent bei ROBIN WOOD. "Statt einen kontrollierten Kohleausstieg einzuleiten, will sich die schwedische Regierung aus der Verantwortung für Klimaschutz und Beschäftigte stehlen und einem knallharten Investor mit dem Milliardär Petr Kellner an der Spitze das Feld überlassen. Vattenfall hat jahrzehntelang Geld mit der Braunkohle verdient, jetzt soll Vattenfall auch für die Folgen aufkommen."
Mit dem Abstoßen von Vattenfalls extrem klimaschädlicher Braunkohlesparte trägt die schwedische Regierung zur Verschärfung der Klimakatastrophe bei. Denn die EPH-Holding will mit der Lausitzer Kohle Profit machen und wird sich daher einer Stilllegung der übernommenen drei Kraftwerke und vier Tagebaue in Deutschlands zweitgrößtem Braunkohlerevier widersetzen. Dies wird gesellschaftliche Konflikte verschärfen. Trotz Vattenfalls Übertragung von 1,7 Milliarden Euro an Barmitteln an EPH ist derzeit vollkommen ungesichert, ob nicht am Ende Steuerzahler und Beschäftigte die immensen Kosten für Umwelt, Klima und Gesundheit tragen müssen. EPH wird versuchen, die immensen Kosten für die Rekultivierung der gigantischen Tagebaulöcher auf die Allgemeinheit abzuwälzen.
"Die schwedische Regierung muss ihre nationalen und internationalen Verpflichtungen zum Klimaschutz erfüllen", sagt Bedall. "Das gelingt nur, wenn Kraftwerke und Tagebaue stillgelegt werden und der Strukturwandel in der Lausitz mit aller Kraft vorangetrieben wird."
Die schwedische Regierung ist jetzt am Zug. Sie und - aller Voraussicht nach auch das Parlament - müssen dem Geschäft mit EPH zustimmen. Noch ist etwas Zeit - ein Beschluss der Regierung wird innerhalb der nächsten zwei Monate erwartet.
In Deutschland und international fordert ein breites zivilgesellschaftliches Spektrum von der schwedische Regierung, den Deal mit EPH zu stoppen und Verantwortung zu übernehmen - darunter die Klima-Allianz Deutschland, das Kampagnen-Netzwerk 350.org, Greenpeace, BUND/Friends of the Earth Germany, Oxfam Germany, Sandbag und das Bündnis Kohleausstieg Berlin. In der Lausitz haben BürgerInnen und Umweltverbände bereits gegen alle Tagebauplanungen Klagen eingereicht. ROBIN WOOD-AktivistInnen engagieren sich seit vielen Jahren u.a. mit Baumbesetzungen gegen eine Ausweitung der Tagebaue. Zahlreiche Aktive sind bereit, ihrem Protest auch mit Mitteln wie Blockaden und Besetzungen Ausdruck zu verleihen. Für Mai 2016 kündigen im Rahmen des Aktionsbündnisses "Ende Gelände" Tausende Menschen an, die Lausitzer Tagebaue stillzulegen.
Hintergrund:
ROBIN WOOD: http://www.robinwood.de/Kohle
Antikohle-Proteste in Vattenfalls Braunkohlerevier:
www.ende-gelaende.org
www.anti-kohle-demo.de
www.breakfree2016.org
Medienberichte zur Positionierung schwedischer Parteien im Wahlkampf
2014 zur Zukunft der Vattenfall-Braunkohle:
http://www.dn.se/nyheter/sverige/jonas-sjostedt-vi-starker-miljopartiets-position/
http://www.theguardian.com/environment/2014/sep/05/swedish-parties-promise-to-ban-new-vattenfall-coal-mine-plans
Greenpeace Nordic - Befragung der schwedischen Parteien zur Zukunft von Vattenfall:
"Enkät till riksdagspartierna angående försäljningen av Vattenfalls brunkolsverksamhet i Tyskland":
http://tinyurl.com/jdgrd5x
"Partiernas svar angående Vattenfall" (pre-election 2014):
http://tinyurl.com/zzf2s39
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Quelle:
Pressemitteilung, 27. April 2016
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
Internet: http://www.robinwood.de
veröffentlicht im Schattenblick zum 27. April 2016
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