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KOHLEALARM/485: Klimakampf und Kohlefront - Fortsetzung und Ausweitung des Klimastreites ... (Hambacher Forst)


Hambacher Forst - 15. Oktober 2018

Hambi geht weiter und die Bagger stehen still

Unsere Motivation für den Grubenspaziergang vergangenen Sonntag


Lange, intensive, anstrengende und traurige Wochen liegen hinter uns. Der Beschluss des Gerichtes in Münster kühlt den Konflikt um den Hambacher Forst vorerst ab. Uns ist wichtig zu betonen, dass dies nicht bloß ein Ergebnis der Gerichte ist, sondern vor allem eines des Widerstandes, des jahrelangen Kampfes und der Aktivist*innen, die sich auf vielen Ebenen entschlossen für den Erhalt des Waldes eingesetzt haben.

Wir wollen zeigen, dass der Kampf um den Hambi über die Waldgrenzen hinausgeht.

Er ist Teil einer viel größeren Vision von Klimagerechtigkeit und einer verantwortungsvollen und selbstbestimmten Zukunft. Deswegen sind wir gestern gemeinsam in die Grube des Tagebaus Hambach gegangen, wo einst der Hambacher Forst stand. Wir haben die großen Maschinen blockiert, die den Wald, viele Dörfer mit tausenden Geschichten und unsere Zukunft wegbaggern.

Wir brauchen ein schnelles Ende der Braunkohle und einen Ausstieg aus fossilen Energieträgern. RWE bezieht immer noch Subventionen und zerstört Lebensräume. Fordern wir doch, dass RWE den immensen Polizeieinsatz der letzten Wochen selber zahlen soll!

Auch wenn der Braunkohleabbau zurückgeht, importiert Deutschland massiv Steinkohle aus Kolumbien, Südafrika und Russland. Unter den Abbaubedingungen dort leiden die Menschen und bezahlen z.T. mit ihrem Leben. Grund dafür ist die Ausblendung von globaler Verantwortung und das kapitalistische Wirtschaftssystem. Es ermöglicht noch immer, dass Industrienationen andere Gesellschaften ausbeuten. Menschen leiden global unter den Folgen der rückwärtsgewandten Klimapolitik vieler Länder.

Die Verleumdung durch Polizei und RWE in den letzten Jahren zeigt, wie sehr diese Instanzen hier im Rheinland einer friedlichen, lebenswerten Zukunft im Weg stehen. Dagegen müssen wir Widerstand leisten und Alternativen zu diesen oberflächlichen und ausbeuterischen Gesellschaften suchen. Wir kämpfen für unserer aller Lebensgrundlage.

Solange die Bagger weiter graben, sind die Hambis der Welt noch nicht gerettet. Wir können gewinnen, denn wir waren schon erfolgreich. Deshalb machen wir weiter!

Hambi geht weiter!

https://twitter.com/hambigehtweiter

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Quelle:
Hambacher Forst
E-Mail: hambacherforst@riseup.net
Internet: http://hambacherforst.blogsport.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Oktober 2018

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