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AKTION/738: Solidarität mit Lützerath (Fridays for Future)


Fridays for Future

Pressemitteilung - 7. Oktober 2022

Kohleausstieg/Solidarität mit Lützerath


Am heutigen Freitag, den 07.10., wird neben zahlreichen weiteren Aktionen auch in Essen eine Mahnwache anlässlich der jüngst verkündeten Pläne zum Kohleausstieg stattfinden.

Die Bewegung fordert einen massiv beschleunigten Ausbau der Erneuerbaren Energien und kritisiert den Beschluss des BMWK und des NRW Wirtschaftsministeriums, in Absprache mit dem Konzern RWE, das Dorf Lützerath abzubaggern, um die Kohle darunter zu verfeuern.

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) sei die Nutzung der Kohle unter Lützerath auch in Zeiten der Gaskrise nicht notwendig und verunmögliche außerdem die Einhaltung des deutschen Emissionsbudgets für die 1,5-Grad-Grenze.

Außerdem hatte sich der Bundestag schon im Juli für den Erhalt von Lützerath ausgesprochen und dass die Kohle in der Erde bleiben müsse. Auch die Problematik rund um die Wasserversorgung, die sich bis in die Niederlande erstreckt, müsse zunächst geklärt werden, ehe neue Betriebspläne zugelassen werden.

In Essen findet um 11:00 Uhr am Rathaus eine Mahnwache statt.

"Menschen machen sich gerade enorme Sorgen über die Höhe ihrer Heizkosten, aber eben auch um die immer häufiger auftretenden Naturkatastrophen. Es ist klar, dass Energie- und Klimakrise zusammenhängen und auch nur gemeinsam gelöst werden können - durch eine beispiellose Tempoerhöhung beim Ausbau Erneuerbarer Energien, damit alle Menschen kostengünstig saubere Energie nutzen können. Die Bundesregierung zeigt aktuell einmal mehr, dass sie das noch nicht verstanden hat, deswegen demonstrieren wir in der gesamten Republik und auch hier in Essen" heißt es von Fridays for Future.

Fridays for Future kritisiert, dass die Bundesregierung keinen Plan habe, um bis 2030 komplett auf Erneuerbare Energien umzusteigen. Dies sei notwendig, um Emissionen entsprechend zu senken. Weiterhin fordert die Bewegung entschlosseneres Handeln in Sachen Energiesparmaßnahmen, wie etwa die Einführung eines Tempolimits. Neben dem Ausbau der Erneuerbaren Energien sei auch ein flächendeckend kostengünstiger ÖPNV eine wichtige Maßnahme, um echte Entlastung zu erwirken. Zuletzt hatte die Bewegung ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für Klimaschutz und soziale Sicherheit gefordert.

"Die Klimakrise eskaliert und Robert Habeck versucht, den Menschen neue Pläne, die die Katastrophe anheizen, als guten Klimaschutz zu verkaufen. Wir protestieren solidarisch mit den Menschen in Lützerath und mit allen, die schon heute am schwersten von der Klimakrise betroffen sind. Die Regierung ist jetzt in der Verantwortung, sozial gerechte Krisenbewältigung umzusetzen, statt in dreckigen Hinterzimmerdeals erneut Konzernprofite über die Bedürfnisse der Menschen zu priorisieren." so Fridays for Future.

Deutschlandweit protestiert Fridays for Future gemeinsam mit Alle Dörfer bleiben, der Klimaallianz und zahlreichen weiteren Gruppen.

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Quelle:
Fridays for Future
Pressemitteilung - 7. Oktober 2022

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 7. Oktober 2022

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