NaturFreunde Berlin - 23. Januar 2023
Gemeinsame Presseerklärung der NaturFreunde Berlin und des
Bündnis Stadtnatur in K61
Anlässlich des 2. Jahrestages der Rodungen am Mehringdamm Ost am
25. Januar laden die AG Artenschutz am Bau der Berliner
NaturFreunde Berlin und das Bündnis Stadtnatur in K61 ein:
Mahnwache
Donnerstag, 26. Januar 2023
ab 15:00 Uhr bis ca. 18:00 Uhr
Ort: Mehringdamm Ost/Ecke Bergmannstraße
Ein Brandbrief an Stadträtin Annika Gerold wird vorgelesen und anschließend überreicht, die ehemaligen Hochbeete werden mit Lichtern markiert
Angela Laich vom Bündnis Stadtnatur in K61 erklärt: "Diese Bepflanzung muss nachgebessert werden, um nicht den Grünzug nachhaltig zu zerstören. § 44 Abs. 1ð3 des BNatSchG verbietet die Zerstörung ganzjährig genutzter Lebensstätten europäischer Singvogelarten. Dies ist bei der Neugestaltung ignoriert worden, ebenso widerspricht sie der Zielsetzungen des Bezirkes als "Kommune der Biologischen Vielfalt".
Lothar Eberhardt von den Berliner NaturFreunden dazu: "Mit der Aktion wollen wir deutlich machen, dass Erhalt und Wiederherstellung von Stadtgrün nach Baumaßnahmen endlich verbindlich werden müssen, um das Artensterben vor der Haustür zu beenden und um einen innerstädtischen Klimakollaps abzuwenden. Planungen müssen das berücksichtigen, Hohes und dichtes Grün entlang von Straßenzügen trägt zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität der Stadtbewohner*Innen bei durch Luftfilterung und Kühlung, hält Wasser im Boden und bildet Lebensraum für ungezählt viele Insekten und Singvögel."
Uwe Hiksch vom Landesverband der Berliner NaturFreunde fordert: "Der Runde Tisch Artenschutz bei Bauvorhaben muss endlich als aktives Gremium unter gleichberechtigter Einbindung der Zivilgesellschaft regelmäßig einberufen werden. Transparenz muss in die in Planungen. Vor Baustellenbeginn müssen laut aktuellen Methodenstandards auch Hecken erfasst werden. CEF Maßnahmen müssen über den Eingriffszeitraum hinweg sichergestellt werden."
Die dicht bepflanzten alten Hochbeete stellten eine wichtige Biotopverbindung zwischen Tempelhof und dem grünen Uferbereich am Landwehrkanal dar. Die ökologische Leistung der großen Sträucher war klimawirksam, verbesserte die Anwohneraufenthaltsqualität und war Basis für lokale Artenvielfalt. Bereits während der Rodungen kam es zu Anwohnenden - Protesten und später zur Unterschriftensammlung zur Wiederanpflanzung der Sträucher als Schutz vor der vielbefahrenen Straße und als Habitat für zahlreiche Arten. Es kam zum Dialog mit dem Straßen- und Grünflächenamt unter Hinzuziehung des Naturschutzamtes, wobei
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Quelle:
Presseinformation vom 23.01.2023
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
Bundesgeschäftsstelle
Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
E-Mail: presse@naturfreunde.de
Internet: www.naturfreunde.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 24. Januar 2023
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