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ENERGIE/255: Energieeffizienz - Energiebedarf der EU lässt sich laut Studie um zwei Drittel senken (BMU)


Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit - Berlin, 19. November 2012

Studie: Energiebedarf der EU lässt sich um zwei Drittel senken

Reiche: Potenzial für Energieeffizienz größer als erwartet



Mit Energieeffizienz-Maßnahmen kann der Energiebedarf der Europäischen Union bis zum Jahr 2050 um zwei Drittel gesenkt werden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI (Fraunhofer ISI) im Auftrag des Bundesumweltministeriums, die heute in Berlin vorgestellt wurde. "Die Steigerung der Energieeffizienz bietet enormes Potenzial. Unser Energiebedarf kann hierdurch deutlich gesenkt werden. Gleichzeitig tragen sich rund 90 Prozent aller Einsparmaßnahmen von selbst. Durch Energieeffizienz können die Energiekosten deutlich gesenkt und sogar Einspargewinne erzielt werden," sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Katherina Reiche.

Damit würde Energieeffizienz entscheidend dazu beitragen, die Treibhausgas-Emissionen in der Europäischen Union wie geplant bis zum Jahr 2050 um 80 Prozent zu reduzieren. Würden alle in der Studie beschriebenen Maßnahmen umgesetzt, ließen sich darüber hinaus jährlich steigende Milliardenbeträge einsparen; im Jahr 2050 betrüge die Einsparung bereits rund 500 Milliarden Euro im Jahr, so die Forscher.

Fraunhofer ISI errechnet alleine für die Privathaushalte mögliche Kosteneinsparungen von 125 Milliarden Euro jährlich, vor allem im Gebäude- und Heizungsbereich. In der Industrie können bis zum Jahr 2050 die Energierechnungen um 100 Milliarden Euro jährlich geringer ausfallen, vor allem durch den Einsatz effizienter Querschnittstechnologien wie etwa Technologien zur Dampf- und Heißwasserbereitstellung oder bei effizienten Motoranwendungen. Im Transportsektor können vor allem technologische Verbesserungen im Straßenverkehr zur Halbierung der Energie-Nachfrage führen. Durch geringeren Kraftstoffverbrauch könnten rund 200 Milliarden Euro pro Jahr gespart werden.

Die Broschüre zur Studie kann unter www.bmu.de/49202 heruntergeladen werden.

Die Studie selbst ist elektronisch abrufbar unter:
www.isi.fraunhofer.de/isi-en/e/projekte/bmu_eu-energy-roadmap_315192_ei.php.

Unter www.isi.fraunhofer.de/isi-en/x/projekte/314587_bmu-langfristszenarien.php
ist zudem eine aktuelle Studie verfügbar, die zeigt, dass langfristig gesteigerte Energieeffizienz gekoppelt mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien ausreicht, um die notwendigen CO2-Einsparungen im Strombereich zu erbringen. Die Studie wurde ebenfalls vom Bundesumweltministerium in Auftrag gegeben.

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Quelle:
BMU-Pressedienst Nr. 151/2012, 19.11.2012
Herausgeber: Bundesumweltministerium (BMU)
BMU-Pressereferat, Stresemannstraße 128-130, 10117 Berlin.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. November 2012