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GARTEN/129: Das Projekt "Gärten für Generationen" der GRÜNEN LIGA Berlin (DER RABE RALF)


DER RABE RALF
Nr. 148 - Februar/März 09
Die Berliner Umweltzeitung

Berliner Hofgärten
Das Projekt "Gärten für Generationen" der GRÜNEN LIGA Berlin

Von Clemens Pfeiffer


Eine gute Nachbarschaft, in der Junge und Alte zusammenleben und die jeweils andere Generation achten, voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen, ist der Traum vieler Menschen. Der Zukunftsforscher Prof. Opaschowski von der Stiftung für Zukunftsfragen in Hamburg beschreibt eine eigene Wohnung in einer gemeinschaftlichen Wohnanlage, in der mehrere Generationen zusammenleben, noch als einen Trend der Zukunft.

In Berlin sind diese Wohnanlagen für einige Menschen schon Wirklichkeit geworden. Obwohl die Anzahl der Projekte noch überschaubar ist, werden es immer mehr. Der fortschreitende demographische Wandel fordert eine Veränderung in der Wohnraumstruktur um lange möglichst selbstbestimmt wohnen und in sozialer Interaktion mit alten und jungen Menschen leben zu können.

Generationsübergreifende Wohnprojekte haben mehr zu bieten, als nur den eigenen Bedürfnissen angepasste Wohn- und Gemeinschaftsräume und barrierefreie Zugänge.

Zum Haus gehörende Gärten oder Hinterhöfe bieten Raum für Begegnung, Spiel und gemeinsames Gärtnern oder einfach einen Ort, an dem Nachbarn Zeit miteinander verbringen können. Die Möglichkeiten der Gestaltung von Grünflächen für alle Generationen sind vielfältig und die Ansprüche der Beteiligten unterschiedlich: Barrierefreie Wegführungen, Räume zum Abgrenzen und Begegnen, Beete zum. Gärtnern und Spiel- und Sportangebote für junge und alte Menschen. Nicht selten werden auch Orte zum Feiern und für die Nachbarschaftshilfe oder ein Hasenstall für die Kinder und eine gemeinsame Werkstatt gewünscht.

Der Anfang ist oft schnell getan. Ein Treffen mit den Nachbarn und die Ideenfindung in einem Nachmittagsworkshop können schon der Anfang der Neuentdeckung des Hofes sein. Über dem Pflanzen von ein paar Blumen oder Kräutern und dem Aufhängen einer Hängematte oder Schaukel kommt man der bisher fremden älteren Dame aus dem Parterre näher, lernt das vielbeschäftigte Pärchen aus der Dachetage oft näher kennen oder findet vielleicht sogar neue Freunde gleich eine Treppe drüber.

Plötzlich ist vieles möglich: vom Bau einer Sandkiste über das Aufstellen eines Planschbeckens (zum Beispiel eine alte Badewanne) oder dem Anmalen der grauen Mauer zum Nachbarhof.

Das Projekt "Berliner Hofgärten - Gärten für Generationen" der GRÜNEN LIGA will zukünftig auch verstärkt Baugruppen, Mietergemeinschaften, Genossenschaften und Wohnungsbaugesellschaften beraten, die den Garten oder Hinterhof so gestalten möchten, dass er zu einem Begegnungsort für alle Generationen wird. Dazu werden sowohl Gestaltungstipps gegeben als auch Kontakte zu anderen Projekten vermittelt und Beispielprojekte genannt.

Weitere Tipps zur Begrünung des Hinterhofes oder zukünftigen Kiezgartens: - Gemeinsame Planung des Hofes. - Auswahl der Pflanzen für Fassaden und Beete. - Auswahl von versickerungsfähigen Pflasterungen und Wegebelägen. - Anlage von Pergolen für Müll- und Fahrradstellplätze. - Anlage von Spielplätzen. - Auswahl von Nistmöglichkeiten für Vögel, Fledermäuse und Insekten.

Der Musterhof der GRÜNEN LlGA in Berlin-Prenzlauer Berg (Prenzlauer Allee 230) veranschaulicht, wie aus einer grauen Betonwüste eine grüne Oase inmitten der Großstadt entstehen kann. Nach vorheriger Anmeldung werden auch Führungen durchgeführt.

GRÜNE LIGA Berlin
Karen Thormeyer
Tel.: 44339149
hofberatung.berlin@grueneliga.de
www.gaerten-fuer-generationen.de


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Quelle:
DER RABE RALF - 20. Jahrgang, Nr. 148, Februar/März 09
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Berlin e.V. - Netzwerk ökologischer Bewegungen
Prenzlauer Allee 230, 10405 Berlin-Prenzlauer Berg
Redaktion DER RABE RALF:
Tel.: 030/44 33 91-47, Fax: 030/44 33 91-33
E-mail: raberalf@grueneliga.de
Internet: www.grueneliga-berlin.de/raberalf

Erscheinen: zu Beginn gerader Monate
Abonnement: 10 Euro/halbes Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2009