Deutsche Umwelthilfe e.V.
Pressemitteilung - 26.09.2022
Tag gegen Lebensmittelverschwendung:
Deutsche Umwelthilfe und Bündnis Lebensmittelrettung kritisieren Untätigkeit von Cem Özdemir im Kampf gegen die Verschwendung
bull; DUH fordert mit Bündnis zum Tag der Lebensmittelverschwendung am 29. September verbindliche Reduktionsziele, verbesserte Datenlage und Rechtssicherheit für lebensmittelrettende Organisationen
bull; Bundesregierung handelt zu langsam bei Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung: Bisherige Strategien mit Selbstverpflichtungen der Industrie sind gescheitert
bull; Landwirtschaftsminister Özdemir muss umgehend Maßnahmen umsetzen, um internationale Zielverpflichtung zur Halbierung der Verschwendung bis 2030 zu erreichen
Berlin, 26.9.2022: Zum dritten Internationalen Tag gegen
Lebensmittelverschwendung am Donnerstag, den 29. September, fordert
die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zusammen mit dem Bündnis
Lebensmittelrettung angesichts der sich zuspitzenden Ernährungskrise
ein Ende der Lebensmittelverschwendung. In einem gemeinsamen
Positionspapier formuliert das Bündnis fünf effektive Lösungsansätze
zur Rettung genießbarer Lebensmittel: Verbindliche Reduktionsziele,
verbesserte Datenlage, Lebensmittel-Nutzungshierarche,
Rechtssicherheit für Retterorganisationen und mehr Wertschätzung von
Lebensmitteln. Die DUH bewertet die Ansätze der Bundesregierung, auf
Selbstverpflichtungen der Industrie zu setzen, als gescheitert. Der
Umwelt- und Verbraucherschutzverband fordert deshalb
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir auf, umgehend vom Acker bis zum
Handel alle Beteiligten zu einer Reduzierung der
Lebensmittelverschwendung zu verpflichten.
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Lebensmittelverschwendung ist teuer, umwelt- und klimaschädlich und
vor dem Hintergrund der eskalierenden Lebensmittelkrise
unverantwortlich. Trotzdem hat die neue Bundesregierung bisher keine
Zeitenwende zur Rettung genießbarer Lebensmittel eingeläutet. Bereits
2012 hat sie sich zur Halbierung der Verschwendung verpflichtet. Zehn
Jahre später kann sie immer noch keine Fortschritte vorweisen: Statt
Supermarktketten und Nahrungsmittelkonzerne gesetzlich zur
Lebensmittelrettung zu verpflichten, wird weiterhin der Fokus auf die
Verbraucherinnen und Verbraucher gelegt. Auf Versprechen aus dem
Koalitionsvertrag müssen endlich erkennbare Taten folgen.
Frank Bowinkelmann, Vorsitzender von foodsharing:
"Nach zehn Jahren leerer Versprechungen fehlt immer noch ein
rechtssicherer Rahmen für lebensmittelrettende, gemeinnützige
Initiativen wie foodsharing. Es kann nicht sein, dass ehrenamtliche
Lebensmittelretterinnen und Lebensmittelretter, die Essen kostenlos
abgeben oder verteilen, weiterhin den gleichen Auflagen unterliegen
wie große Lebensmittelunternehmen. Fest steht: Die Bundesregierung
wird ihrer politischen Verantwortung nicht gerecht."
Hanna Legleitner, Geschäftsleiterin von Restlos Glücklich e. V.:
"Lebensmittel müssen endlich mehr Wertschätzung erfahren. Eine
Ernährungswende wird ohne verstärkte Ernährungsbildung nicht gelingen.
Das Thema muss in die Bildungspläne für Kitas und in die Lehrpläne für
Schulen aufgenommen werden und auch in den Ausbildungs- und
Studienordnungen der relevanten Berufsgruppen eine wichtige Rolle
spielen."
Franziska Lienert, Strategic Impact Projects & Partnerships, Too Good
To Go:
"Die Ursachen von Lebensmittelverschwendung sind sehr vielfältig.
Dementsprechend müssen es auch die Lösungen sein. Die Entwicklung von
Lösungsmodellen ist allerdings nur auf Basis von aktuellen,
umfangreichen und aussagekräftigen Daten möglich. Vor allem in
Hinblick darauf, dass sich die Bundesregierung entsprechend der
Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zur Halbierung der
Lebensmittelverschwendung bis 2030 verpflichtet hat, muss die
Datenlage sofort verbessert werden."
Hintergrund:
Das Bündnis Lebensmittelrettung wurde von foodsharing, Sirplus, Too
Good To Go und Restlos Glücklich e. V. gegründet, um eine starke
Stimme gegen die Lebensmittelverschwendung in der Öffentlichkeit
darzustellen.
Zur Petition:
https://www.change.org/ackern-fuer-die-tonne
Weitere Informationen zum Thema Lebensmittelverschwendung:
https://www.duh.de/ackern-fuer-die-tonne/
Downloads
Positionspapier_Buendnis-Lebensmittelrettung.pdf 458 KB
https://www.duh.de/fileadmin/user_upload/download/Projektinformation/Naturschutz/Lebensmittelverschwendung/Positionspapier_Buendnis-Lebensmittelrettung.pdf
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Quelle:
Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH)
Pressemitteilung, 26.09.2022
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin
Tel.: 030/25 89 86-0, Fax.: 030/25 89 86-19
Internet: www.duh.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 27. September 2022
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