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LUFT/509: Internationale Seeschifffahrts-Organisation will Einhaltung der NOx-Grenzwerte verzögern (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 20. Februar 2014 / Emissionen

EU-Kommission: IMO darf NOx-Grenzwerte nicht verzögern



Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) will die Einführung strengerer Grenzwerte für Stickoxidemissionen von Schiffen auf die lange Bank schieben. Das untergrabe aber die europäische Luftreinhaltepolitik, warnt die EU-Kommission.

Im April wird das Umweltkomitee der IMO über die Verzögerungspläne entscheiden, in einem Positionsentwurf empfiehlt die Kommission den Mitgliedstaaten jetzt, gegen das Vorhaben zu stimmen. Stickoxidemissionen aus der Schifffahrt hätten direkten Einfluss auf den Nährstoffeintrag ins Meer und in Binnengewässer und könnten sich auch auf die menschliche Gesundheit auswirken, heißt es in dem Memorandum. Vor allem in den baltischen Staaten und den Nordsee-Anrainern würde ein Verzug bei strengeren Grenzwerten für Seeschiffe den Schutz wichtiger Ökosysteme erschweren.

Stickoxide (NOx) aus der Schifffahrt fallen nicht unter die europäische NEC-Richtlinie, stattdessen ist die IMO hier zuständig. Russland hatte im Mai 2013 ins Spiel gebracht, die Einführung neuer Grenzwerte zu vertagen. Estland, Polen und Litauen hatten den Vorschlag IMO-Umweltkomitee unterstützt. Sie befürchten steigende Kosten durch den Umstieg auf NOx-senkende Technologien. Dänemark, Deutschland, Schweden und Finnland hatten sich in dem Gremium schon gegen die Verzögerung ausgesprochen. [dh]


Memorandum der EU-Kommission (engl., PDF)
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2014:0083:FIN:EN:PDF

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Quelle:
EU-News, 20.02.2014
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2014