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MELDUNG/092: Kleinschmetterlinge lassen Bäume zu umsponnenen Kunstwerken werden (NABU NI)


NABU Landesverband Niedersachsen - Hannover, 24. Mai 2011 - Umwelt / Schmetterlinge

Kleinschmetterlinge lassen Bäume zu umsponnenen Kunstwerken werden

NABU informiert zu Naturphänomen


Hannover - Ein Naturphänomen lässt viele Bürgerinnen und Bürger, so beispielweise aus Oldenburg und Hannover, zum Telefonhörer greifen und den NABU Niedersachsen anrufen: Zahlreiche Anrufer melden sich jeden Tag in der NABU-Landesgeschäftsstelle, weil ihnen Bäume und Sträucher aufgefallen sind, die sich wie in Watte verpackt und eingesponnen darstellen, berichtete der NABU Niedersachsen.

Das Phänomen, das die Menschen aufrührt, ist ein Kleinschmetterling, genau sogar mehrere Arten der Gespinstmotten, erklärte Carsten Heinecke, Sprecher der NABU-Landesfachgruppe Schmetterlinge.

"Es handelt sich um Gespinstmotten, wissenschaftlich als Yponomeutidae bezeichnet, eine Familie der Kleinschmetterlinge, von denen es in Mitteleuropa 74 Arten gibt. Diese fressen wirtsspezifisch an unterschiedlichen Pflanzen, so auch die Traubenkirschen-Gespinstmotte, deren Raupen fast ausschließlich an der Traubenkirsche fressen, wie wir es in diesen Tagen sehen. Besonders auffällig ist bei den Yponomeutiden, das ihre Raupen gesellig in großen, oft schleierartigen Gespinsten an den Futterpflanzen leben, welche ihnen Schutz vor Wetter und Fressfeinden gewährleisten. Am ehesten begegnet uns in Stadtgebieten wohl die Traubenkirschen-Gespinstmotte, deren Raupen sich auf die Frühjahrstriebe der Traubenkirsche spezialisiert haben", erklärte NABU-Schmetterlingsexperte Carsten Heinecke. In der Regel erholten sich die befallenen Pflanzen jedoch im Folgejahr von selbst wieder.


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Quelle:
Pressemitteilung, 24. Mai 2011
Naturschutz aktuell - NABU Pressedienst
Herausgeber: NABU Niedersachsen, Alleestr. 36, 30167 Hannover
Redaktion: Ulrich Thüre (ViSdP), NABU Pressesprecher
Telefon: 05 11 / 9 11 05 - 27, Fax: 05 11 / 9 11 05 - 40
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veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2011