Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → FAKTEN

MELDUNG/179: Türkei atomfrei - Neue Webseite jetzt online (IPPNW)


IPPNW-Pressemitteilung vom 7. Januar 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland

Türkei atomfrei

Neue Webseite jetzt online



Istanbul - Die Webseite "Türkei.atomfrei" nukleersiz.org will die größte Informationsquelle für die türkische Antiatombewegung im Internet werden. Die Internetseite, die vom Verein für grünes Denken mit Unterstützung der deutschen Sektion der IPPNW und der Türkeivertretung der Heinrich-Böll-Stiftung ins Leben gerufen wurde, ging Anfang des Jahres online. Anlässlich des Starts veranstalteten die Projektkoordinatoren am vergangenen Samstag in Istanbul eine Podiumsdiskussion.

Nukleersiz.org wird verlässliche und tagesaktuelle Informationen zum Thema Atomenergie in der Türkei bieten. Dossiers und Berichte zu Risiken und Problemen, die die zivile Nutzung der Atomenergie mit sich bringt, Videos, Kurzinfos, ein Nachschlagewerk, ein Archiv zur Geschichte der Antiatombewegung und Expertenkommentare bilden die Hauptthemen der Webseite.

Laut Projektkoordinator Dr. Ümit Sahin gibt es im Internet eine "unsaubere Informationslage zum Thema Atomenergie": "Durch Webseiten der Befürworter der Atomenergie wird die Bevölkerung irregeführt. Ohne die düstere und von Havarien begleitete Geschichte der Atomenergie, Tschernobyl, Fukushima, den radioaktiven Abfall, der tausende von Jahren strahlt, und ohne den hohen Preis der Atomenergie zu erwähnen, wird Propagandamaterial voller Lügen verbreitet. Die Internetseite Nukleersiz dagegen wird ein Sprachrohr der Wissenschaft und der Tatsachen sein. Tagesaktuelle Informationen und wissenschaftliche Berichte werden so aufbereitet, dass sie von der Bevölkerung genutzt werden können."

Podiumsdiskussion "Nükleersiz" (Atomfrei)

An der Podiumsdiskussion "Atomare Katastrophen, Abfälle und Folgen für die Gesundheit", die anlässlich des Starts der Internetseite Nukleersiz.org veranstaltet wurde, nahmen die ehemalige Vorsitzende der deutschen Sektion der IPPNW Dr. Angelika Claußen und der Experte für Volksgesundheit Dr. Umur Gürsoy als Redner teil.

Unter den Vorträgen fand der Reisebericht von Dr. Claußen in das Katastrophengebiet Fukushima besondere Aufmerksamkeit. Sie hob hervor, dass die Ursachen der Fukushima-Katastrophe allein auf die Sicherheitsprobleme, die der Nutzung der Atomenergie zugrunde liegen, zurückzuführen sind und berichtete vom fehlenden Krisenmanagement.

Dr. Claußen: "Bei 43% der Kinder in Fukushima wurden Zysten und Knoten der Schilddrüse festgestellt. Normalerweise kommt das bei Kindern nicht vor." Sie verwies auf die großen Risiken der Katastrophe für die Kinder und berichtete, dass bei einem Kind in Fukushima bereits Schilddrüsenkrebs festgestellt wurde.

Auf der Podiumsdiskussion betonten Dr. Claußen und Dr. Gürsoy, dass die atomaren Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima ein weiteres Mal gezeigt hätten, dass die Verwendung dieser schmutzigen, gefährlichen und teuren Energiequelle beendet werden müsse.

*

Quelle:
Pressemitteilung vom 7. Januar 2013
Internationale Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges,
Ärzte in sozialer Verantwortung e.V. (IPPNW), Sektion Deutschland
Körtestr. 10, 10967 Berlin
Tel. 030/69 80 74-0, Fax: 030/69 38 166
E-Mail: ippnw@ippnw.de
Internet: www.ippnw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Januar 2013