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MELDUNG/283: BUND begrüsst Hamburger Wohlfahrtsindex (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 9. Mai 2014

BUND begrüßt Debatte um Hamburger Wohlfahrtsindex

Umweltbelastungen wichtiger Maßstab für die Lebensqualität / Umweltpolitik muss zentralen Stellenwert erhalten



Die Erstellung eines Hamburger Wohlfahrtsindex (HWI) wird vom BUND Hamburg ausdrücklich begrüßt. Ein solcher Index erlaubt es, die Entwicklung der Hansestadt umfassender abzubilden und durchbricht die Fixierung auf den sonst üblichen Maßstab des Bruttoinlandsprodukts. Insbesondere die Einbindung von Umweltbelastungen wie etwa Lärm und Luftschadstoffe verdeutlicht, dass in Hamburg eine engagierte Umweltpolitik notwendig ist, um die Lebensqualität tatsächlich zu verbessern.

Eine reine Wachstumsfixierung, die in Hamburg immer noch die maßgebliche Richtschnur der Politik ist, bedarf einer Überprüfung. Dies wird nach Ansicht des BUND insbesondere bei der Hafenpolitik augenscheinlich. Hier gilt weiterhin die Zahl der umgeschlagenen Container als Maßstab aller Dinge. Die Betrachtung aber beispielsweise, welche Umweltauswirkungen ein steigender Abtransport der Güter für die betroffenen Anwohner und die Gesamtbelastung Hamburgs haben, wird in der Regel ausgeblendet. Eine Verdoppelung des Containerumschlags, wie er bis 2025 prognostiziert wird, hätte dramatische Konsequenzen für die Lärm- und Luftschadstoffbelastung unzähliger Bewohner Hamburgs.

"Gut, dass jetzt eine Debatte um die Wohlfahrt der Hansestadt angestoßen wird. Die Belastung der Umwelt wurde viel zu lange aus den üblichen ökonomischen Beurteilungsparametern herausgehalten. Jetzt bedarf es aber auch einer ernsthaften politischen Auseinandersetzung mit dem Thema und entsprechender Konsequenzen der handelnden Politik. Lippenbekenntnisse und auch Studien haben wir in Hamburg bereits genug", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Derzeit werden in Hamburg die Luftschadstoff-Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit massiv überschritten und auch die Lärmbelastung der Bevölkerung ist weiterhin erheblich. Zudem steigt der Ausstoß an Klimagase wieder an und befördert so weiter den Klimawandel. Der Zustand der Oberflächengewässer in Hamburg ist schlecht und die Flächenversiegelung nimmt weiter zu. Daher fordert der BUND, dass die Umweltpolitik deutlich besser aufgestellt werden muss.

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Quelle:
Presseinformation Nr. 17/14, 09.05.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
Lange Reihe 29, 20099 Hamburg
Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
E-Mail: bund.hamburg@bund.net
Internet: www.bund.net/hamburg


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2014