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MELDUNG/489: Connecting Seas - grenzenlose Raumordnung in Nord- und Ostsee wird vorbereitet (BSH)


Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie - Hamburg, 20. Februar 2019

Connecting Seas - grenzenlose Raumordnung in Nord- und Ostsee wird vorbereitet


Hamburg, 20. Februar 2019 Die vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) organisierte Konferenz "Connecting Seas" hat die grenzüberschreitende maritime Raumplanung in Nord- und Ostsee einen großen Schritt vorangebracht. Dieses Fazit zogen rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem aus den baltischen Staaten, Schweden, Belgien, Norwegen, Finnland, Dänemark, Russland, Großbritannien, Polen, den Niederlanden und Deutschland, die sich Mitte Februar auf Einladung des BSH in Hamburg trafen.

Grundvoraussetzungen für eine erfolgreiche grenzüberschreitende maritime Raumplanung sind eine breite Datenbasis, die Einbeziehung aller Interessengruppen in die Diskussionen und eine Planung, die sich an der Realität orientiert. Ein kontinuierlicher Dialog zwischen allen Beteiligten muss den Prozess begleiten. Neben einer nachhaltigen Meeresnutzung seien Konflikt-Entschärfung und -Prävention wesentliche Ziele der maritimen Raumplanung, in der politische, technische, naturwissenschaftliche Themen und interkulturelle Kommunikation koordiniert und abgestimmt werden müssen.

Das BSH war Ausrichter und Gastgeber der Konferenz, die erstmals maritime Raumplanerinnen und -planer der Anrainerstaaten von Nord- und Ostsee zusammenbrachte, um gemeinsam die Raumordnung auf den beiden Meeren zu betrachten und zu analysieren. Die Präsidentin des BSH, Dr. Karin Kammann-Klippstein, wies bei der Eröffnung der Konferenz auf die Komplexität der Aufgabe hin: "Maritime Raumordnung muss Jahrhunderte alte Aktivitäten und Entwicklungen ebenso beachten wie die gegenwärtigen Nutzungen, insbesondere zur Offshore-Windenergiegewinnung - und muss Raum vorhalten für neue Technologien, die heute vielleicht noch nicht einmal vorstellbar sind." Dr. Michael Frehse, Leiter der Abteilung Heimat im Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat (BMI), wies darauf hin, dass in den letzten Jahren mit den Interreg Projekten NorthSEE und Baltic LINes bereits grenzüberschreitende maritime Raumordnung jeweils für Nord- und Ostsee entwickelt worden sei. Nun sei ein überregionaler Austausch notwendig und eine verstetigte Zusammenarbeit auch jenseits von Projekten. "Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit trägt dazu bei, mögliche Konflikte in den Raumordnungen der einzelnen Länder zu erkennen und zu beseitigen", erklärte er anlässlich der Eröffnung. Es bestand ein breiter Konsens, die Zusammenarbeit mit Großbritannien in der länderübergreifenden maritimen Raumordnung auch im Fall eines Brexit fortzuführen, auch wenn der Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union die ohnehin komplexe Arbeit noch komplizierter macht.

Schifffahrt, Fischerei, Tourismus, Wissenschaft, Rohstoff- und Energiegewinnung, Verteidigung, zunehmend Nutzungen wie Aquakultur, aber auch die Anlage künstlicher Inseln konkurrieren um Flächen auf dem Meer. Gleichzeitig ist die Meeresumwelt zu schützen. Eine grenzüberschreitende Planung auf den Meeren wird daher immer wichtiger. Während in den Diskussionen zur Planung der Ostsee Schifffahrt im Vordergrund stand, nahm für die Nordsee die Planung des Ausbaus der Offshore-Windenergie mitsamt des dazugehörigen Netzes großen Raum ein.

BSH-Präsidentin Dr. Kammann-Klippstein eröffnete die Konferenz mit dem Wunsch, dass die Erkenntnisse aus den Raumordnungsprojekten NorthSEE und Baltic LINes den Grundstein für eine erfolgreiche überregionale Zusammenarbeit legen werden. Die Anwesenden waren sich einig, dass die Konferenz wesentlich dazu beigetragen hat.


Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist die zentrale maritime Behörde in Deutschland. Rund 850 Menschen in rund 100 Berufen befassen sich mit Aufgaben in der Seeschifffahrt, der Ozeanographie, der nautischen Hydrographie, der Offshore-Windenergie und der Verwaltung. Fünf eigene Vermessungs-, Wracksuch- und Forschungsschiffen operieren in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee. Das BSH arbeitet international in mehr als 12 Organisationen und etwa 200 dort angesiedelten Gremien unter anderem bei der Entwicklung internationaler Übereinkommen mit. Das BSH ist eine Bundesoberbehörde und Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur mit Dienstsitzen in Hamburg und Rostock.

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Quelle:
Pressemitteilung, 20.02.2019
Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
Presse / Öffentlichkeitsarbeit
Bernhard-Nocht-Straße 78, 20359 Hamburg
Internet: www.bsh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2019

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