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POLITIK/1044: Hamburg - NABU fordert SPD zu klarem Bekenntnis für Natur- und Umweltschutz auf (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 21. Februar 2011

NABU sieht "rot" für die Natur

NABU fordert SPD und Olaf Scholz zu klarem Bekenntnis für Natur- und Umweltschutz auf


Der NABU Hamburg gratuliert der SPD und Olaf Scholz zu ihrem Wahlsieg und fordert beide auf, sich nun endlich im Jahr der "Europäischen Umwelthauptstadt" zu einem starken Natur- und Umweltschutz zu bekennen. Im Wahlkampf wurde deutlich, dass die SPD die Bedeutung von Natur- und Umweltschutz noch nicht ausreichend erkannt habe, so der NABU.

"Erst einmal in der Regierungsverantwortung, kommen Olaf Scholz und seine SPD jetzt aber nicht mehr umhin, das Jahr der Umwelthauptstadt mit Inhalten zu füllen", mahnt Alexander Porschke, Vorsitzender des NABU Hamburg an. "Denn die Herausforderungen für den Natur- und Umweltschutz in unserer Stadt sind immens groß." Städtische Siedlungsverdichtung böte aber die Chance, mit kurzen Wegen, geringerem Flächenverbrauch und effizienter Ver-und Entsorgung Umweltbelastungen zu mindern. "In Hamburg ist darüber hinaus erkennbar, welchen Wert die vielfältige Stadtlandschaft auch für den Natur-und Artenschutz haben kann", betont Porschke. "Viele Chancen für eine umweltfreundliche Stadtentwicklung werden jedoch schon dadurch verschenkt, dass die Belange von Natur und Umwelt in den Verwaltungen in den letzten zehn Jahren immer mehr an den Rand gedrängt wurden." Diesen Trend umzukehren, sieht der NABU jetzt als Hauptaufgabe der bald regierenden Sozialdemokraten.

Nach Ansicht des NABU muss in Zukunft in Abwägungsentscheidungen dem Natur- und Umweltschutz mehr Gewicht zukommen. Porschke: "Die Elbe aber aus Verkehrs- und Wirtschaftsgründen nochmals zu vertiefen, im Süderelberaum Autobahnen und Schnellstraßen zu bauen und auf überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum zu setzen, widerspricht gerade der angemessenen Berücksichtigung der Ökologie bei Verfolgung ökonomischer Interessen." Er fordert zum einen, dass die Elbe als Lebensraum ökologisch verbessert werden muss. Zum anderen sieht er die Stadt in der Pflicht, unbedingt und unverzüglich ihre Anstrengungen zum Erhalt der Artenvielfalt zu verstärken. Dazu gehörten unter anderem die Realisierung eines Biotopverbundes, die ausreichende Pflege der Naturschutzgebiete und vor allem die finanzielle Stärkung des städtischen Naturschutzes. Porschke: "Hamburg hat die Chance zu einer ökologisch zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Es kommt jetzt darauf an, sie auch zu nutzen." Er fordert daher die SPD und ihren Spitzenkandidaten auf, den Umweltfragen als Zukunftsaufgaben jetzt besondere Priorität einzuräumen. "Andernfalls sehen wir 'rot' für Hamburgs Natur", sagt der NABU-Chef. "Wenn Herr Scholz sein wirtschaftshöriges Wahlprogramm tatsächlich umsetzt, kommt der Natur- und Umweltschutz unter die Räder!"


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 25/11, 21.02.2011
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2011