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PREIS/268: Chemie-Umweltpreis für Uni Bremen (Uni Bremen)


Pressemitteilung der Universität Bremen - 7. September 2010

Chemie-Umweltpreis 2010 geht an die Uni Bremen

Geehrt wird Dr. Marianne Matzke vom Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien


Eine Hälfte des diesjährigen Preises der Fachgruppe Umweltchemie und Ökotoxikologie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) geht an Dr. Marianne Matzke vom Zentrum für Umweltforschung und nachhaltige Technologien (UFT) der Universität Bremen. Marianne Matzke promovierte 2008 im Rahmen des von der Hans-Böckler-Stiftung geförderten Promotionskollegs "Toxische Kombinationswirkungen" bei Professor Juliane Filser, war anschließend in leitender Funktion an mehreren Drittmittelvorhaben im UFT beteiligt und forscht derzeit an der Universität Göteborg in Schweden.

Der mit 1.500 Euro dotierte Preis wird für einen 2009 in der Zeitschrift "Ecotoxicology" erschienenen Artikel vergeben, an dem noch vier weitere Autorinnen und Autoren aus den Abteilungen "Nachhaltige Chemie" und "Allgemeine und Theoretische Ökologie" des UFT beteiligt sind. Die Forscher untersuchten, wie sich bestimmte Chemikalien, so genannte Ionische Flüssigkeiten, auf das Wachstum von Weizen auswirkten und variierten dabei gleichzeitig die Zusammensetzung des Bodens, in dem die Pflanzen wuchsen. Je nachdem, wie viel und welche Tonminerale dem ursprünglichen Boden zugesetzt wurden, veränderte sich die Toxizität der Chemikalien. Obwohl höhere Tongehalte zumeist Chemikalien binden und so ihre Toxizität reduzieren, wurde hier in einem Fall eine stärkere Giftwirkung bei höherem Tonanteil nachgewiesen. Grund dafür ist, dass bei der untersuchten Substanz nicht, wie z.B. bei Schwermetallen, das positiv geladene Ion giftig ist, sondern das negativ geladene Gegenstück. Tonminerale sind ebenfalls negativ geladen und können daher diese Komponenten nicht binden.

Der Preis wird heute am 7. September 2009 am Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau verliehen. Er unterstreicht einmal mehr den Erfolg der langjährigen interdisziplinären Zusammenarbeit am UFT: nur durch die kombinierte Expertise aus Biologie, Chemie und Ökologie konnte dieser bisher noch nicht beschriebene Effekt nachgewiesen werden.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 257, 07.09.2010
Universität Bremen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 8. September 2010