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STADT/220: Behörden "beratungsresistent" - BUND steigt aus "Parkautobahn A 42" aus (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 24. November 2009

"Parkautobahn A 42": BUND steigt aus Beratungen aus - Landesbehörden "beratungsresistent"


Düsseldorf, 24.11.2009 - Der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) wird nicht länger an Beratungen und Arbeitstreffen mit Landesbehörden und dem NRW-Umweltministerium zum umstrittenen Projekt "Parkautobahn A 42" teilnehmen. "Anregungen und Einwände des BUND werden in keiner Weise berücksichtigt, die Behörden sind völlig beratungsresistent und ziehen ihr Kulturhauptstadt-2010-Projekt trotz vielfacher Kritik auch der betroffenen Ruhrgebietsstädte unbeirrt durch", so Horst Meister, Mitglied im Landesvorstand des BUND NRW. In einem Schreiben an NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg hat der BUND nun mitgeteilt, dass es vor diesem Hintergrund unsinnig ist, sich weiterhin an langwierigen Gesprächen für Naturschutzbelange in diesem Projekt einzusetzen. Der BUND hatte im Oktober 2009 ein 10-Punkte Papier hierzu vorgelegt.

Ohnehin verlöre die "Parkautobahn zusehends an Zustimmung: Von den ursprünglich vorgesehenen aufwändigen Projekten "Parktore", "Ohrenparks", "Parktankstellen" und "Sichtfenster" würden derzeit nur wenige Vorhaben umgesetzt bzw. seien inzwischen einige gestrichen worden. Etliche der ursprünglichen Partner brechen weg: Die Städte Essen ist offiziell aus den Planungen ausgestiegen, die Städte Castrop-Rauxel und Dortmund haben sich faktisch hieraus verabschiedet. Der BUND sieht sich damit in seiner Einschätzung bestärkt, dass das Projekt eben nicht zu einer Aufwertung der Landschaft im Umfeld der A42 führt. Auch die Finanzierung stehe immer mehr auf tönernen Füßen bzw. würde mit Mitteln finanziert, die ursprünglich für reine Naturschutzmaßnahmen vorgesehen waren. Die Planungsziele des MUNLV, eine naturschutzfachliche Aufwertung an der A 42 zu schaffen, würden nicht im Entferntesten erreicht.

"Wir wollen nicht durch eine weitere Teilnahme an den Gesprächen den falschen Eindruck erwecken, als würden Naturschutzbelange bei diesem Vorhaben angemessen berücksichtigt", so Meister. "Sollte im Ministerium ein Umdenken erfolgen, sind wir jedoch gerne bereit, die Gespräche mit den zuständigen Fachleuten wieder aufzunehmen".

Am morgigen Mittwoch befasst sich auch der Umweltausschuss des Landtags mit einem Bericht der Landesregierung zu diesem Thema.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 79, 24. November 2009
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2009