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STADT/247: Ökologischer Stadtumbau - Motto der Weltausstellung trifft Nerv der Zeit (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 28. April 2010 - Umwelt/Stadt/Klima

NABU: Motto der Weltausstellung in Shanghai trifft Nerv der Zeit

Miller: Ökologischer Stadtumbau wird immer wichtiger


Berlin/Shanghai - Am 1. Mai öffnet in der chinesischen Metropole Shanghai die Weltausstellung EXPO 2010 ihre Tore. Die mit erwarteten 70 Millionen Besuchern bislang größte Schau aller Zeiten folgt dem Trend der letzten Ausstellungen und gibt sich mit dem Motto "Better city -better Life" ("Eine bessere Stadt - ein besseres Leben") einen betont grünen Anstrich.

"Das Thema ist brandaktuell. Inzwischen lebt weltweit mehr als die Hälfte der Erdbevölkerung in Städten. Damit verbunden sind ein hoher Ressourcen- und Energieverbrauch, steigende Abfallaufkommen, sowie hohe Treibhausgasemissionen. Wir brauchen sehr gute Konzepte, um unsere Städte für die Zukunft fit zu machen. Die Herausforderung wird dabei sein, möglichst viel Lebensqualität zu schaffen bei gleichzeitigem Umwelt- und Klimaschutz", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. So seien die Versorgung mit Frischwasser, sauberer Luft, regenerativer Energie, umweltverträglicher Verkehrssysteme sowie die Reduzierung des Abfallaufkommens wichtige Aufgaben, um das Leben in Städten angenehmer und gesünder zu gestalten.

"85 Prozent der Deutschen leben in Städten. Stein und Beton, versiegelte Flächen und Häusermeere verursachen seit Beginn des Städtebaus einen lokalen Klimawandel. Temperaturunterschiede zwischen Umland und Stadtzentrum von zehn Grad Celsius werden auch in diesem Sommer wieder zu beobachten sein. Herz und Kreislauf reagieren darauf gestresst, weshalb Kinder, Senioren und Kranke besonders betroffen sind", so Andreas Puhr, NABU-Experte für das Projekt StadtKlimaWandel. Für die Lebensqualität der Stadtbewohner spiele neben der Reduzierung von Lärm und Umweltverschmutzung auch die Ausweitung von Stadtgrün eine herausragende Rolle. Große und kleine Grünanlagen wirkten ausgleichend und sommerliche Hitzeperioden würden somit abgefedert, weil über die Verdunstung von Pflanzenoberflächen die Luft befeuchtet wird. Dadurch steige die Aufenthalts- und Arbeitsqualität im städtischen Raum.

Erfreulich sei, dass seit Bekanntwerden der EXPO-Nominierung die Umweltausgaben in der knapp 19 Millionen Einwohner zählenden Metropole Shanghai verdreifacht wurden, was auch den städtischen Grünflächen zu Gute kam. Im Innenstadtbereich befindet sich nun alle 500 Meter eine Parkanlage.

Eine Balance zwischen grau und grün sollte es sein, wie auch das Motto "Balancity - die Stadt im Gleichgewicht" des deutschen Pavillons auf der Weltausstellung. Während sich in China die Länder mit ihren jeweiligen Konzepten präsentieren, zeigt das NABU-Projekt StadtKlimaWandel Beispiele auf, wie ökologischer Stadtumbau vor der Haustür funktionieren kann.

Das Projekt "StadtKlimaWandel" wird gefördert durch das Umweltbundesamt mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit.

Im Internet zu finden unter www.stadtklimawandel.de


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Quelle:
NABU Pressedienst 42/10, 28.04.2010
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
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veröffentlicht im Schattenblick zum 30. April 2010